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Sport Kolb Pfronten besteht seit 130 Jahren und in fünfter Generation der Familie. Die sechste gibt es schon.

Familienbetrieb mit Tradition

Bei Sport Kolb in Pfronten trägt die fünfte Generation die Verantwortung. Die sechste gibt es auch schon.

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    Vier Generationen auf einen Blick bei Sport Kolb in Pfronten. Von links: Bianka Kolb, Georg Kolb mit seiner Urenkelin Viktoria, Pirmin Kolb und dessen Lebensgefährtin Giulia Neß.
    Vier Generationen auf einen Blick bei Sport Kolb in Pfronten. Von links: Bianka Kolb, Georg Kolb mit seiner Urenkelin Viktoria, Pirmin Kolb und dessen Lebensgefährtin Giulia Neß. Foto: Markus Röck

    130 Jahre und fünf Generationen: Seit 1895 ist die Pfrontener Familie Kolb für ihre Kunden da. Und die sechste Generation ist auch schon in Sicht: Viktoria, vier Monate alt, Tochter von Pirmin Kolb und Giulia Neß. Der heute 23-jährige Pirmin musste schon viel früher die Verantwortung für das Geschäft übernehmen als geplant, weil sein Vater Martin 2022 einer schweren Krankheit erlag. Mit seinem Großvater Georg hat er dabei aber eine sehr erfahrene Unterstützung zur Seite. Auch wenn der mit seinen 79 Jahren gerne langsam ein wenig kürzertreten würde.

    Dreimal Georg Kolb bauten das Geschäft auf

    Er ist der letzte der drei Georg Kolbs, die das Geschäft aufgebaut haben. Georg I. war Schuhmachermeister und gründete 1895 eine Schuhhandlung mit Reparaturwerkstatt, die bald um eine Gemischtwarenhandlung ergänzt wurde. Bereits damals gehörten auch Skier zum Angebot. Schließlich war Georg I. damals einer der ersten Skifahrer in Pfronten. Sein Sohn Georg II. trat nach einer kaufmännischen Ausbildung 1930 ins Unternehmen ein, das bis 1933 die Verkaufsfläche verdoppelte. Als kurz vor Kriegsende die Besatzungsmächte den Laden plünderten, fuhr er kurzerhand mit dem Fahrrad nach München, um neue Waren zu beschaffen. Georg III. trat 1968 ins Geschäft ein. Unter anderem mit einem Anbau von 1971, der heute im Winter für Skiverkauf, -service sowie -verleih genutzt wird und im Sommer entsprechend für Fahrräder, wuchs das Unternehmen auf die heutige Größe von 600 Quadratmetern, einschließlich der Serviceabteilungen, Büros und Lagerräumen.

    Service macht den Unterschied zur Online-Konkurrenz

    Um die Verwirrung um die drei Georg Kolbs nicht noch zu steigern, wich Georg III. bei seinem eigenen Sprössling bewusst von der Familientradition ab und nannte ihn Martin. Gemeinsam mit ihm trotzte er ab dem Ende der 1990er Jahre der wachsenden Konkurrenz durch Angebote im Internet. „Ganz wichtig: Service, Service und noch mal Service“ erklärt Georg Kolb, wie es dem Familienbetrieb gelingt, der Online-Konkurrenz zu trotzen und am Markt zu bestehen. Gerade hat man eine neue Service-Maschine für Skier angeschafft, mit einem Listenpreis von 195.000 Euro, die mehrere Schritte der Skibearbeitung auf hohem Niveau automatisch durchführt. „Das muss man machen“, sagt Georg Kolb zum Wintersport-Angebot. Obwohl das Geschäft mit Ski-Verkauf, -Verleih und -Service auf eine deutlich kürzere Zeit beschränkt ist als etwa bei den Nachbarn in Tirol. In den Weihnachts- und Faschingsferien herrscht aber auch in Pfronten beim Wintersport Hochbetrieb. Neben Skiern sind bei Sport Kolb vor allem Sportschuhe und -textilien gefragt. Darunter fällt auch die Vereinsbekleidung: Bis über Marktoberdorf hinaus kommen Vereine nach Pfronten, um ihre Teams angemessen auszurüsten. Natürlich tragen die Gäste des Ferienorts Pfronten zu den Einnahmen des Sportgeschäfts bei, tragen es aber nicht alleine: Auf jeweils etwa die Hälfte schätzt Georg Kolb den Anteil des Umsatzes, den Sport Kolb durch Einheimische und Touristen mache.

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entschieden, dass es weitergeht

    Es war eine menschliche Tragödie, die den Betrieb in eine Krise trieb: der Tod von Martin Kolb. „Da wollte ich eigentlich nicht mehr“, sagt Georg Kolb, der auch seine Frau an eine tückische Krankheit verlor. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entschieden: „Wir machen weiter!“, erzählt Georg Kolb. In Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiges Signal. Und auch Pirmin Kolb, der seine Ausbildung bei Sport Waibel in Bad Hindelang absolvierte, war bereit, nach Pfronten zurückzukehren, um die Verantwortung für das Familienunternehmen zu übernehmen. „Ich habe ja die Ausbildung dafür gemacht“, sagt er. Nun musste er eben deutlich früher ran als geplant. Neben vier Familienmitgliedern treiben heute neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Geschäft um. Dazu kommen im Winter zwei bis drei weitere für Skiservice und -verleih.

    Auch der frühe Nachwuchs hat Tradition

    Das 130-jährige Bestehen wird Sport Kolb im Oktober groß feiern, kündigt Pirmin Kolb an. Neben einem dreiwöchigen Jubiläumsverkauf mit Sonderaktionen gibt es ein Gewinnspiel. Waren im Wert von insgesamt 15.000 Euro können die Kundinnen und Kunden dabei gewinnen, sagt Pirmin Kolb. Er setzt mit seiner Tochter Viktoria übrigens noch eine andere Familientradition fort, wie sein Großvater Georg erzählt: nämlich früh für Nachwuchs zu sorgen. Er selbst hat mit 23 Jahren seine erste Tochter bekommen, sein Sohn Martin mit 25 und sein Enkel Pirmin nun mit 22 Jahren.

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