„Unbedeutende Erfindung“, „mangelhafte Ausarbeitung“. Ausgerechnet in Leipzig, seinem Studienort, widerfährt Edvard Grieg der gnadenlose Verriss seiner Sonate für Klavier und Violoncello. Wobei er selbst zwanzig Jahre nach der Erstaufführung im Oktober 1883, Öl ins Feuer der Missachtung gießt: „Ich schätze sie nicht so sehr, weil sie keinen Fortschritt in meiner Entwicklung darstellt“, schreibt er einem Freund. Grieg-Kenner haben indes wohl echte Freude am Opus 36, auch am Erlauschen von Anklängen: Aus dem berühmten Klavierkonzert etwa, dem Huldigungsmarsch aus „Sigurd Jorsalfar“ im Mittelsatz. Und Grieg-Kenner lassen sich in jedem Fall von der vitalen, spieltechnisch erhabenen Aufführung durch Sofya Menshikova-Pisetsky und Florian Arnicans mitreißen. Staunende Spannung in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche in Bad Hindelang, dann Wogen des Beifalls.
Benefizkonzert zugunsten Ostrachtaler Kinder