Die Bergwacht Hinterstein hat am Donnerstag einen rätselhaften Alarm erhalten, zu dem sie ausrückten. Wie die Bergwacht auf ihrer Facebook-Seite berichtet, war nur bekannt, dass sich mehrere Personen nahe des Schrecksees in einer Notlage befinden. Die Nummer, von der aus der Notruf abgesetzt worden war, war wegen fehlenden Netzempfangs nicht erreichbar.
Da im Bereich des Schrecksees kurz zuvor ein heftiges Gewitter mit großen Hagelkörnern und Starkregen niedergegangen war, vermutete der Einsatzleiter einen Zusammenhang. Die Bergwacht forderte auch einen Hubschrauber an, der aber wegen der Wetterbedingungen zunächst nicht starten konnte.
Bergwacht Hinterstein geht rätselhaftem Notruf nach - auch Vermisstenmeldung ging ein
In der Zwischenzeit war auch eine Vermisstenmeldung einer Frau eingegangen, deren Ehemann und Sohn nicht beim vereinbarten Treffpunkt erschienen und telefonisch nicht mehr erreichbar waren.
Die Sichtverhältnisse verbesserten sich nach etwa einer Stunde, sodass der Rettungshubschrauber „Christoph 17“ mit zwei Bergrettern aus Hinterstein starten konnte.
Nach längerem Suchflug fanden sie zwei Wanderer, Vater und Sohn, an einer Alphütte. Dort hatten die beiden Schutz vor dem Unwetter gesucht. Sie waren völlig durchnässt und etwas unterkühlt, jedoch unverletzt. Die Retter flogen sie zur Bergrettungswache.
Gerettete Wanderer am Schrecksee galten kurzzeitig als vermisst
Es stellte sich heraus, dass es sich um die beiden Vermissten handelte und sie auch für den zuvor abgesetzten Notruf über die Notruffunktion des Smartphones verantwortlich waren. Da der Netzempfang so schlecht war, konnten sie keine genaueren Angaben machen.
Die beiden Wanderer waren zuvor vom Vilsalpsee zum Schrecksee gewandert, wo sie vom Wetter überrascht wurden. Laut Bergwacht waren sie nur mit T-Shirts bekleidet und „somit völlig unzureichend ausgerüstet“.
Hintersteiner Bergwacht mit zahlreichen Einsätzen am Donnerstag bei Gewitter
Die Hintersteiner Bergwacht hatte zuvor bereits einige weitere Einsätze: Am Donnerstagvormittag verletzte sich ein Arbeiter bei Wegebauarbeiten nahe der Bärgündlealpe am Kopf. „Christoph 17“ flog ihn in eine Klinik.
Am Nachmittag wurden die Bergretter zu einem Verkehrsunfall gerufen, bei dem zwei Jugendliche mit einem Motorrad gestürzt waren. Fast zeitgleich ging ein Notruf von zwei Wanderern unterhalb des Prinz-Luitpold-Hauses ein, die während eines Gewitters von einer Gerölllawine überrascht wurden. Die zwei Frauen hatten laut Bergwacht dabei großes Glück, da nur eine der beiden leicht verletzt wurde.
Der Wirt der Alpenvereinshütte, der selbst aktiver Bergwachtmann ist, stieg zu den Wanderinnen ab und brachte sie in die Hütte. Auf dem Weg befanden sich bei dem Unwetter noch weitere Personen, die der Wirt ebenfalls zur Hütte begleitete.
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