Wer kommt, wer geht, wer bleibt? Bei den Kommunalwahlen 2026 werden viele Karten neu gemischt. Nicht alle Bürgermeister wollen wieder antreten. So ist der Stand im südlichen Oberallgäu.
Bad Hindelang: „Da die Aufstellungsversammlungen erst im Herbst oder gegen Ende des Jahres stattfinden werden, ist noch keine abschließende Entscheidung erforderlich“, sagt Dr. Sabine Rödel, seit Juli 2018 Bürgermeisterin. Die 56-Jährige will die Sommerpause nutzen, um Gespräche zu führen und sich anschließend in Abstimmung mit dem Gemeinderat entscheiden, ob sie wieder kandidiert.

Balderschwang: Konrad Kienle (64) ist Rathauschef der höchstgelegenen Gemeinde Deutschlands - und auch noch ehrenamtlich. Er würde auch eine dritte Amtszeit antreten, weil noch einige Projekte laufen. Dazu zählt die neue Dorfwache als gemeinsames Zentrum für Feuerwehr, Bergwacht, Rotes Kreuz und Lawinenkommission. Über das Projekt „Generation Zukunft“ will die Gemeinde zudem Jüngere ins politische Boot holen.

Blaichach: Seit 2014 im Amt, möchte Christof Endreß (45) für eine dritte Amtszeit kandidieren. Er sagt, die verantwortungsvolle Tätigkeit als Bürgermeister sei abwechslungsreich und fordernd; man könne an Gestaltung und Ausrichtung einer Gemeinde mitarbeiten. Auch bei Projekten wie der Ortsmitte und der Optimierung der Wasserversorgung will Endreß weiter mitwirken.

Bolsterlang: „Wir haben in Bolsterlang viel in Gebäude und Infrastruktur investiert; diesen Weg möchte ich fortführen“, sagt Rolf Walter (53). Ihm gefalle die Arbeit mit Menschen und die Zusammenarbeit, um gemeinsam das Dorf nachhaltig positiv weiterzuentwickeln. Walter ist seit 2019 offiziell im Amt. Grund für die damals außertourliche Wahl war der Rücktritt seiner Vorgängerin.

Burgberg: Auch André Eckardt (51) möchte 2026 für eine zweite Amtszeit kandidieren, Projekte weiterverfolgen und abschließen. Er sagt, die Zusammenarbeit im Gemeinderat und in der Verwaltung laufe sehr gut. Eckardt: „Mir machen die Aufgaben des Bürgermeisters und die Herausforderungen Spaß; ich fühle mich in diesem Amt sehr wohl.“

Fischen: Ebenfalls seit 2020 im Amt ist Bruno Sauter (62) und möchte im Fall seiner Nominierung wieder antreten. Die täglichen Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern bereiteten ihm große Freude, sagt er. Die Zusammenarbeit in Verwaltung und Gemeinderat funktioniere sehr gut. Es gebe wichtige laufende oder geplante Projekte, die er mit dem Gemeinderat in einer zweiten Amtszeit umsetzen will.

Immenstadt: Nico Sentner (39) will für eine zweite Amtszeit kandidieren. „Mir macht die Arbeit nach wie vor sehr große Freude.“ Sentner sagt, er wolle viele laufende Projekte wie den Ausbau der Ganztagsbetreuung oder die dringenden Schulsanierungen weiter voranbringen und sich zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger einsetzen.

Missen-Wilhams: Auch Martina Wilhelm (44) steht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Man habe seit 2020 so viele Dinge angeschoben, die sie nun auch gut zu Ende bringen wolle. Dazu zählt insbesondere die Neugestaltung der Dorfmitte.

Obermaiselstein: Rathauschef Frank Fischer hat bereits bekannt gegeben, dass er nicht mehr bei der Bürgermeisterwahl antritt. Dort sucht die Gemeinde auch per Zeitungsanzeige neue Kandidaten.

Oberstaufen: Seit 2014 im Amt, möchte Martin Beckel (48) erneut antreten. Er freue sich, Menschen, Vereinen und Unternehmen bei Angelegenheiten oder Vorhaben helfen und sie unterstützen zu können. Es mache Spaß, die Heimat aktiv mitgestalten zu können und er wolle angefangene Projekte weiter begleiten.

Oberstdorf: „Oberstdorf ist nicht nur mein Arbeitsplatz – es ist mein Zuhause, meine Leidenschaft und mein täglicher Antrieb“, sagt Klaus King (59), seit Mai 2020 Rathauschef. Er liebe es, Verantwortung zu übernehmen, Projekte anzustoßen, Menschen zusammenzubringen und Verbesserungen für das Leben vor Ort zu erreichen. King ist zur Kandidatur bereit, wenn er wieder nominiert wird.

Ofterschwang: Alois Ried (58) gibt nach 24 Jahren das Zepter im Rathaus ab. Als Nachfolgerin hat die Wählergemeinschaft Ofterschwang bereits Verwaltungsmitarbeiterin Theresa Socher (36) nominiert.

Rettenberg: Die CSU hat Bürgermeister Nikolaus Weißinger (50) als Kandidaten gekürt. Er ist seit 2020 im Amt. Weißinger nennt seine Heimatgemeinde Rettenberg lebens- und liebenswert. Er hat bereits einen Gegenkandidaten: Freie-Wähler-Verbindungen und Grüne haben Klaus Lindebar (48) aus Immenstadt benannt.

Sonthofen: Christian Wilhelm (51) würde für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister antreten, steht aber vor einer besonderen Herausforderung: Nach dem überraschend angekündigten Rückzug der Landrätin Indra Baier-Müller zur Wahl 2026 seien die Freien Wähler auf zwei, drei denkbare Kandidaten zugegangen - auch ihn selbst, sagt Wilhelm. Geplant sei im Kreisverband, im Juli eine Entscheidung zu treffen. Ursprünglich hatte Wilhelm erklärt, bei einer eventuell vorgezogenen Landratswahl im Sommer 2025 als Landrat anzutreten. Das aber nur in dem Fall, dass Baier-Müller der Sprung in den Bundestag gelungen wäre.

Wertach: Gertrud Knoll (63) möchte 2026 nochmals kandidieren. Der CSU-Ortsverband entscheide voraussichtlich im Herbst über die Nominierung. Knoll ist seit 2020 Bürgermeisterin, war zuvor 24 Jahre im Gemeinderat. Sie sagt, ihr mache die Arbeit nach wie vor sehr viel Freude. Außerdem wolle sie große Projekte wie neue Ortsmitte und Kindergartenbau weiter begleiten und auch den Neubau des Feuerwehrhauses anpacken.


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