20 Siege in 21 Spielen, Spitzenreiter und die zwei besten „Goalies“ der Landesliga: Der ERC Sonthofen ist aktuell in einer komfortablen Situation. Mit Fabian Schütze und Calvin Stadelmann hat der Eishockey-Landesligist die zwei besten Torhüter der Liga in seinen Reihen. Und mit dem jungen Felix Ottenbreit einen hochtalentierten dritten in Schlagdistanz. Vor dem Gipfeltreffen des Spitzenreiters mit dem Verfolger ESV Burgau (Freitag ab 20 Uhr in Sonthofen) trafen wir das Torhüter-Trio zum Interview.
Herr Schütze, Herr Stadelmann, statistisch gesehen sind Sie die besten Keeper der Landesliga-Gruppe. Sie haben eine Fangquote von deutlich über 90 Prozent und den niedrigsten Gegentorschnitt. Kennen Sie diese Werte?
CALVIN STADELMANN: Ja, wir schauen auch auf die Zahlen und kennen unsere Statistiken. Das freut uns natürlich. Aber am Ende möchten wir mit unserer Leistung dem Team helfen, Erfolg zu haben. Auf dem Weg dorthin sind wir ein Baustein.
FABIAN SCHÜTZE: Statistiken sind schön, aber es gehört noch viel mehr dazu: Können, Glück und eine Teamleistung. Auch der beste Torhüter ist machtlos, wenn seine Vorderleute nicht mitdenken. Und da können wir auf diese Mannschaftsleistung stolz sein.
Herr Ottenbreit, wie sehr hilft es Ihnen als junger Torhüter, mit so guten und erfahrenen Keepern zusammenzuarbeiten?
OTTENBREIT: Das hilft mir sehr. Ich schaue mir im Training viel von den beiden ab. Sie geben mir Tipps, wo und wie ich mich noch verbessern kann. Es macht unglaublich viel Spaß mit den beiden.
Wobei können die beiden besonders helfen?
OTTENBREIT: Zunächst einmal beobachte ich viel: Wie bewegen sie sich, wann treffen sie welche Entscheidung. Dann geht es mal ums Positionsspiel oder um die Arbeit mit der Fanghand.
Der ERC ist Tabellenführer und blickt auf eine Top-Bilanz. Nur Gründe zur Freude, oder?
SCHÜTZE: Die Anzahl der Siege spricht für sich. Mit der Art und Weise, wie wir in einigen Spielen aufgetreten sind, können wir sicherlich nicht zufrieden sein. Und doch haben wir die meisten noch gewonnen.
Ist genau das die besondere Qualität, die Sie in diesem Jahr auszeichnet?
STADELMANN: Wir haben einen extrem guten Teamgeist. Eishockey ist ein Mannschaftssport – und wenn du Erfolg haben möchtest, geht es nur gemeinsam. Wenn wir merken, dass wir vielleicht nicht unseren besten Tag erwischt haben, motivieren und pushen wir uns gegenseitig. Wir wissen, dass noch ein Haufen Arbeit auf uns zukommt. Und gleichzeitig sind wir in diesem Jahr bereit, den entscheidenden Schritt zu gehen.
Wie sehr hilft Ihnen als Trio die gegenseitige Sympathie?
STADELMANN: Ein gesunder Ehrgeiz zwischen uns ist definitiv da. Und der muss auch da sein, damit wir uns anstacheln. Aber sportliche Ambitionen trennen wir vom Menschlichen. Wir hocken in der Kabine zusammen und da entwickelt sich eine besondere Beziehung.
SCHÜTZE: Dass Calvin und auch Felix mich als erfahrensten von uns Torhütern verdrängen wollen, ist doch klar. Am Ende möchte jeder auf dem Eis stehen und der Mannschaft helfen. Wenn ich mir jetzt schon die Spiele vom Calvin anschaue, sehe ich, dass ich auch in meinem fortgeschrittenen Alter mächtig Gas geben muss (lacht). Und dann ist da ja auch noch Felix, der hochtalentiert ist.
Herr Ottenbreit Sie könnten auch bald vor über 1.000 Zuschauern auf dem Eis stehen...
OTTENBREIT: Das ist ein kleiner Traum von mir, ganz klar. Darauf arbeite ich hart hin, damit er irgendwann auf heimischem Eis vor diesem tollen Publikum in Erfüllung geht.
Schütze: Felix steht bei der ersten Mannschaft noch nicht so im Fokus, weil wir zwei die Einsatzzeiten bekommen. Aber was er jedes Mal im Training und bei der U20 abliefert, ist abartig gut. Er arbeitet so hart an sich und er hat ein riesiges Potenzial.
Am Freitag kommt Burgau zum Gipfeltreffen nach Sonthofen. Was erwarten Sie am Samstag?
STADELMANN: Eine Partie auf Augenhöhe. Dafür allein reicht schon ein Blick auf die Tabelle. Es ist mit allem zu rechnen – außer, dass es ein Spaziergang wird.
Wie aussagekräftig wäre ein Sieg für die Spitze?
SCHÜTZE: Wir müssen das Spiel gewinnen, um den ersten Rang zu festigen. Ansonsten ist Burgau wieder ganz nah dran. Eine tabellarische Brisanz hat das Match also. Das Schöne ist, dass wir es in der Hand haben.
Wie lautet Ihr Ziel in dieser Saison?
STADELMANN: Ich will mich reinhängen und mental stark bleiben, um mit dem Team Erfolg zu haben. Wir sind in den beiden vergangenen Jahren zweimal im Play-off-Halbfinale gescheitert, über diese Hürde wollen wir in dieser Saison springen. In einem Finale will ich nicht das Eis als Verlierer verlassen.
SCHÜTZE: Auch wenn ich schon länger dabei bin, habe ich immer noch den Ansporn, mich weiterzuentwickeln. Und ich möchte mit den Jungs das letzte Spiel der Saison gewinnen.
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