Erster gegen Zweiter, beste Defensive gegen beste Offensive, Sonthofen gegen Burgau: Es war alles angerichtet im Eisstadion an der Hindelanger Straße für das Spitzenspiel in der Eishockey-Landesliga zwischen dem ERC und den Eisbären. Und beide Teams zeigten, dass sie zurecht in der Tabelle der Gruppe ganz oben stehen. Das bessere Ende für sich hatten die Hausherren, die mit 4:3 nach Penaltyschießen gewannen und damit den 21. Saisonsieg im 22. Spiel feierten.
Brisante Ausgangslage vor dem Gipfetreffen
Die Ausgangslage vor dieser Partie war klar: Gewinnt der ERC auch das dritte Aufeinandertreffen mit Burgau, macht die Mannschaft von Coach Helmut Wahl und Spielertrainer Vladimir Kames bei nur noch vier verbleibenden Spielen einen großen Schritt in Richtung Platz eins nach der Hauptrunde. Verlieren die Schwarz-Gelben allerdings das Duell mit dem ärgsten Verfolger, rücken die Burgauer den Sonthofern punktemäßig mächtig auf die Pelle.
Und die Spannung übertrug sich sogleich aufs Eis: Beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Tempo, Zweikämpfe, Torraumszenen – vom ersten Bully an war Pfeffer in der Partie. Den optimalen Start erlebten die Gastgeber, die bereits in der dritten Minute ein Überzahlspiel eiskalt ausnutzten und durch Top-Torjäger Dan Przybyla in Führung gingen (Assists: Vladimir Kames, Marc Sill). Zehn Minuten später durften die schwarz-gelben Fans erneut jubeln: Wieder war es Przybyla, der einnetzte und die Fans im Eisstadion in Ekstase versetzte.
Turbulentes Mitteldrittel zwischen Sonthofen und Burgau
Dass auch dieses dritte Aufeinandertreffen mit Burgau kein Spaziergang werden dürfte, war allen Beteiligten vor der Partie bewusst. Zu viel stand für beide Teams auf dem Spiel. Spätestens, als David Ballner in der 32. Minute seine Mannschaft auf 1:2 heranbrachte, wurde es noch spannender. Zwar stellte Chad Frost auf Vorlage von Ondrej Havlicek im Powerplay wieder den alten Zwei-Tore-Vorsprung her (37. Minute) – der Schlussabschnitt aber sollte zu einem echten Krimi werden.
Innerhalb von nur 49 Sekunden egalisierten die Gäste, die wütende Angriffe auf den Kasten des glänzend aufgelegten Fabian Schütze gestartet hatten, die Partie: In der 48. Minute stand es plötzlich 3:3. Das Spiel wog hin und her, und beide Mannschaften warfen alles in die Waagschale, um das Gipfeltreffen noch in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Aber sowohl Fabian Schütze im ERC-Tor als auch Benedict Schaller aufseiten der Burgauer zeigten ihre Klasse.

Es ging zunächst in die Overtime, in der allerdings keine Mannschaft das entscheidende Tor erzielen konnte. Und so kam es zum ultimativen Showdown: Die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Die stärkeren Nerven hatte der ERC. Ein überragender Fabian Schütze parierte alle Schüsse der Gäste, während Dan Przybyla und Ondrej Havlicek für den Tabellenführer trafen und mit dem 4:3-Sieg nicht nur den Extrapunkt sicherten, sondern auch das Eisstadion in einen Hexenkessel verwandelten.
Mit dem dritten Erfolg gegen Burgau in dieser Saison bauen die Sonthofer ihren Vorsprung in der Tabelle weiter aus. Der ERC hat nun neun Punkte mehr auf dem Konto als die Eisbären, die aber auch zwei Spiele weniger absolviert haben. Weiter geht es für die Oberallgäuer am kommenden Freitag. Ab 20 Uhr gastiert der SC Reichersbeuern an der Hindelanger Straße. (nbe)
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