Mit seiner Geheimniskrämerei ebnet das Landratsamt Oberallgäu extremen Parteien den Weg. In den vergangenen Jahren gewann zum Beispiel die AfD auch durch ihre Ablehnung deutscher Asylpolitik immer mehr Wähler für sich. Bei der Bundestagswahl im Februar waren es im Oberallgäu 17,5 Prozent der Zweitstimmen - fast jeder sechste Wähler. In Weitnau kreuzten 20,6 Prozent die AfD an.

Geheimniskrämerei des Landratsamts Oberallgäu: Wie Asylpolitik extreme Parteien stärkt
Es ist nachvollziehbar, warum das Landratsamt über geplante Asylunterkünfte erst informieren will, wenn Verträge unterschrieben sind. Klar: Das verhindert vorab Unruhe. Doch der Preis ist zu hoch. Was ist das für ein Demokratieverständnis, warum dürfen die Bürgerinnen und Bürger nicht vorher mitreden? Wenn sie aufbegehren wollen, tun sie es auch im Nachhinein. Statt die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen zu stellen, muss die Kreisbehörde eben vorher mehr Überzeugungsarbeit leisten. Dann ist zumindest hier der Vorwurf fehlender Transparenz vom Tisch.
Was sicher bleibt, ist der schale Geschmack von Ohnmacht
Ob die Menschen in Blaichach und Weitnau mit ihrem Widerstand Erfolg haben, ist offen. Was sicher bleibt, ist der schale Geschmack von der Ohnmacht gegenüber Verwaltungsbehörden. Danke sagt zu dieser Landkreis-Informationspolitik allenfalls die vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestufte AfD, wenn sie bei der Kommunalwahl 2026 neue Punkte macht.

Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden