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AllgäuStrom Volleys Sonthofen: Luana Behluli aus der Schweiz, Größe, Karriere, Vereine

Neue Angreiferin aus der Schweiz

Mit Kopf statt Kraft: So tickt der Star-Zugang der AllgäuStrom Volleys

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    Sie könnte eine der Stimmführerinnen im Team der AllgäuStrom Volleys werden: 
Luana Behluli kam im Sommer aus der Schweiz nach Sonthofen.
    Sie könnte eine der Stimmführerinnen im Team der AllgäuStrom Volleys werden: Luana Behluli kam im Sommer aus der Schweiz nach Sonthofen. Foto: Dominik Berchtold

    „Ich freue mich auf diese Zuschauer, auf das nächste Heimspiel. Bei dem tollen Publikum macht es Spaß“, sagt Luana Behluli. Damit nennt sie sogleich den zentralen Punkten, der in Sachen Stimmung sogar das toppt, was sie aus ihrem Heimatland kennt. Die 20-Jährige kam zu Saisonbeginn vom Schweizer Erstligisten (NLA) Glaronia, für den sie erstmalig in ihrer Karriere Libera spielte. Bei den Kreisstädtern ist sie wieder auf ihre angestammte Position als Außenangreiferin zurückgekehrt.

    Behluli kommt zwar aus einer sportlichen Familie, allerdings haben ihre Eltern den Sport nicht so professionell betrieben wie sie. Ihr Vater hat Fußball gespielt, ihre Mutter früher ebenfalls Volleyball. Behluli erzählt lachend, dass sie als Kind ziemlich abwechslungsreich aktiv war. Vom Kunstturnen bis hin zum Fußball habe sie sehr viel ausprobiert, bis sie durch die Schwester einer Freundin zum Volleyball kam und ab der 6. Klasse sogar die Sportschule „Volley Amriswil Academy“ in Amriswil besuchte.

    Behlulis Stärken: Spätzünderin mit hoher Auffassungsgabe

    Sie genoss es, dass dort einige Schulfächer den zusätzlichen Sportstunden weichen mussten und sie abends noch mit den hiesigen Damen trainieren durfte. Der naheliegende Vermutung, dass ihrer Aufnahme in die Sportschule ein besonderes Talent zugrunde lag, wiegelt die 20-jährige Schweizerin bescheiden mit der Aussage ab, man habe „einfach die größten Leute genommen“, ungeachtet dessen, ob sie Volleyball spielen könnten oder nicht. Das mag hinsichtlich dessen, dass Luana Behluli im vergangenen Jahr in der NLA gespielt hat (entspricht 1. Bundesliga in Deutschland), und heuer für die Allgäu Strom Volleys in der 2. Bundesliga aufläuft, ziemlich tief gestapelt klingen.

    Allerdings macht die Schweizerin ihren Werdegang nicht an vererbtem Talent fest, sondern vielmehr an ihren „versteckten Talenten“. Das sind in ihren Augen ihre schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, Dinge, die ihr erklärt werden, auch schnell umzusetzen. Obwohl es ihr in der Sportschule „von den Trainern nicht leicht gemacht wurde“ und sie es sich selbst als stark pubertierendes Mädchen zusätzlich schwer gemacht hat, setzte sie sich letztendlich sportlich durch. Die 20-jährige Angreiferin beschreibt sich als Spätzünderin oder Nachzüglerin. „Ich finde meine Wege, weil ich aktiv auf Leute und Vereine zugehe“, erzählt sie.

    Starke Teamdynamik bei den Sonthofer Volleys

    Der Kontakt nach Sonthofen entstand auch auf ihre Initiative. Nachdem die Schweizerin einen deutschen Freund hat, der in Lindau wohnt, suchte sie nach einem neuen Verein und nahm die Oberallgäuer ins Visier. „Ich beobachte sie schon länger und habe letztes Jahr mitgefiebert, ob sie aufsteigen oder nicht“, sagt Luana Behluli. Ganz hat sie ihre Zelte in der Schweiz jedoch noch nicht abgebrochen. Die 20-Jährige wohnt immer noch im deutschen Nachbarland und pendelt.

    Von ihrem neuen Team, dem Verein und dem Umfeld in Sonthofen ist sie begeistert. „Obwohl ich neu bin, fühle ich mich integriert und wertgeschätzt“, sagt sie. Alle Mädels seien zuvorkommend, verstehen sich nicht nur gut, sondern pushen sich gegenseitig, sagt Behluli. „Wir passen, wie ich finde, sehr gut zueinander und es herrscht eine sehr tolle, gute Dynamik“, erzählt die Schweizerin.

    Sommer-Transfer Fasziniert von der „mentalen Grenze“

    Eben diese Freundschaften und die familiäre Atmosphäre schätzt sie am Volleyball. Der persönliche Reiz liegt für sie aber woanders: „Es fasziniert mich, an meine mentale Grenze zu kommen und über mich hinauszuwachsen“, beschreibt sie die Anforderungen ihrer Herzenssportart und erklärt, dass man sich ab einem gewissen Niveau immer fragen müsse, ob man noch weiter nach oben wolle. Jede dementsprechende Grenze reizte sie so, dass sie dranblieb und Durchsetzungskraft bewies.

    Als Außenangreiferin ist Luana Behluli mit ihren 171 Zentimetern vergleichsweise sehr klein. Da sie ihre Stärken kennt, weiß die 20-Jährige aber auch, dass sie dieses vermeintliche Manko über die taktische Komponente ausmerzen kann. „Viele bei uns können einen Hammer hauen, ich schlage mal mit den Fingern an oder spiele dorthin, wo keine Spielerin ist“, sagt sie. „Es ist auch mal mehr Kopf statt Kraft.“ Dabei kommt ihr ihr Interesse an verschiedenen Spielweisen und Statistiken entgegen.

    Von ihrer ersten Saison in der 2. Deutschen Bundesliga erwartet sie sich, dass es sehr, sehr spannend wird. „Die Liga hat ein sehr gutes Niveau, aber ich denke, wenn wir unsere Leistungen so abliefern, wie bisher, werden wir gut dabei sein“, sagt Luana Behluli. Sie selbst möchte sich im Angriff weiterentwickeln und ihr volles Potenzial ausschöpfen, „dann kann ich das Team bestmöglich unterstützen.“

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