Italiener rümpfen bekanntlich über so manche Verhaltensweisen nördlich der Alpen die Nase. Andere Kulturen, andere Sitten. Notfalls wird aber doch über den späten Cappuccino oder den Löffel beim Spaghetti-Schaufeln müde hinweggelächelt. Anders sieht es mit so manch einem gesetzlichen Verbot im Lieblingsreiseland der Deutschen aus.
Wer etwa am falschen Ort beim Sandburgenbauen erwischt wird oder auf die Idee kommen sollte, mit Badesachen den Supermarkt zu betreten, kann sein grün-weiß-rotes Wunder erleben und aus heiterem Himmel mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Das Urlaubsbudget kann sich so wegen der hohen Geldstrafen dann schon mal reduzieren. Es lohnt daher ein Blick auf die kuriosesten Gesetze in Italien.
Strenge Verbote in Venedig: Bei diesen Verstößen drohen hohe Geldstrafen
In manchen Städten Italiens ist der Verzehr von Lebensmitteln auf öffentlichen Plätzen und das Sitzen an bestimmten Orten verboten. Auf der Website der Stadt Venedig heißt es dazu klipp und klar: „Nicht auf dem Boden essen und trinken, nicht an Ufern und Gehwegen, auf Denkmälern, Brücken, Stufen, Brunneneinfassungen und Hochwasserstegen auf dem Boden sitzen oder liegen.“ Wer sich nicht an die Verbote hält, riskiert ein Bußgeld zwischen 100 und 200 Euro.
In Venedig sollten außerdem die Finger von Tauben gelassen werden, auch wenn viele Urlauber gern mit den Vögeln in der Lagunenstadt für ein Bild posieren. Das Füttern von Tauben ist jedoch nicht gestattet. Falls man es doch nicht lassen kann und Tauben oder Möwen einen Brotkrumen vom Hotelfrühstück zuwirft und dabei erwischt wird, kann dies mit Strafen von bis zu 500 Euro geahndet werden.
Kuriose Verbote in Italien: Nicht auf Bäume klettern in Oderzo!
Auch die Stadt Mailand geht mit Touristen an seinen Denkmälern sehr streng ins Gericht. Wer sich beispielsweise auf den Stufen des Mailänder Doms oder an einem anderen Monument hinsetzt, riskiert laut T-Online ein Bußgeld von bis zu 160 Euro. Doch kurios ist noch etwas anderes. Denn in der Stadt Oderzo gilt ein Kletterverbot auf Bäumen. Bei einem Verstoß kann die Strafe bis zu 500 Euro betragen, wie der ORF berichtet.
Verbote in Italien: In diesen Regionen ist Badebekleidung abseits des Strands tabu
Das Präsentieren der Badekleidung möchte manch eine italienische Region klar begrenzen. Beispielsweise ist es in Sorrent an der Amalfiküste, im kalabrischen Tropea und in Cagliari auf Sardinien verboten, sich im öffentlichen Raum außerhalb der Stand- und Badeabschnitte oberkörperfrei oder nur in Badebekleidung zu zeigen. Laut dem Auswärtigen Amt drohen bei Verstoß saftige Bußgelder von bis zu 500 Euro.
Verbote in Italien: Masseure können in diesen Gegenden einpacken, oder besser gleich Zuhause bleiben
Wer sich schon mal an den Stränden in Lazio oder an der Adria braun gebrannt hat, kennt das Phänomen vielleicht: Neben Strandhändlern, die ihre XXL-Liegetücher, Sonnenbrillen oder Sonnenschirme an den Urlauber bringen wollen, machen auch Masseure und Masseurinnen die Runde. An den Stränden der Emilia-Romagna und der Toskana steht das Massieren allerdings unter Strafe. Nicht nur Masseure werden zur Kasse gebeten, auch der Massierte wird mit bis zu 100 Euro bestraft, wie unter anderem die TZ informiert.
Kuriose Gesetze in Italien: Küssen verboten in Kampanien
Auch in Sachen Liebe sollte man in Italien aufpassen. Zumindest im Auto gilt in der Eboli in Kampanien ein Kussverbot. Eine Missachtung der Regel kann laut TZ bis zu 500 Euro kosten. In ganz Italien gilt derweil ein Verbot, den Arm aus dem Autofenster zu hängen. Die lässige Pose kostet laut T-Online zwischen 41 und 168 Euro.
Strenge Regeln in Italien: Finger weg von Alkohol und vom Trevi-Brunnen!
Roms unzählige Brunnen und Wasserspender rufen gerade dazu auf, sich an ihnen gütlich zu tun. Von einer Wasserquelle sollten Touristen und Einheimische jedoch ihre Finger lassen. Denn der Griff ins Wasser des Trevi-Brunnens steht unter Strafe. Zudem soll der Brunnen ab September 2025 nur noch eine begrenzte Anzahl an Menschen überhaupt an die Sehenswürdigkeit heranlassen - für Eintritt, wie der Deutschlandfunk meldet. Auch das Sitzen und Picknicken auf der Spanischen Treppe ist seit einigen Jahren verboten, wie unter anderem der Spiegel berichtet.
Und auch Alkohol kann in Rom teuer werden. Bar-Touren in großen Gruppen sind verboten und zwischen 22 und 7 Uhr darf kein Alkohol in der Öffentlichkeit getrunken werden, wie reisereporter.de berichtet. Der Ausschank von Alkohol ist außerdem nur noch bis zwei Uhr nachts erlaubt.
Tierliebende Italiener: Hunde müssen angeschnallt sein!
Wie reiserporter.de außerdem berichtet, legt die italienische Regierung großen Wert auf Tierschutz, so jedenfalls könnte man das Anschnallgebot für Hunde interpretieren. Während es sich die Vierbeiner auf der Rückbank bequem machen können, gilt in Italien für Hunde eine Anschnallpflicht. Bei Vergehen droht eine Geldstrafe oder sogar eine Anzeige. Auch wenn das Haustier in einer Box im Kofferraum Platz nimmt, muss diese gesichert werden.