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Kaufbeuren
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79 Prozent fühlen sich unsicher: Radfahrer stellen Kaufbeuren schlechtes Zeugnis aus

Fahrradklima-Test 2024

Radfahrer stellen Kaufbeuren verheerendes Zeugnis aus

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    Auch auf Fahrradstreifen und Radwegen fühlen sich 85 Prozent der Umfrageteilnehmer in Kaufbeuren nicht sicher.
    Auch auf Fahrradstreifen und Radwegen fühlen sich 85 Prozent der Umfrageteilnehmer in Kaufbeuren nicht sicher. Foto: Friso Gentsch/dpa (Symbolbild)

    Unsicher, stressig und ohne erkennbare Fortschritte: Dieses wenig schmeichelhafte Urteil fällt der Fahrradklima-Test 2024 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) über den Radverkehr in Kaufbeuren. Die Wertachstadt schnitt bei der aktuellen Umfrage zur Zufriedenheit von Radlerinnen und Radlern schlechter ab als vor zwei Jahren – und rutschte von einer 4,1 auf die Note 4,4 ab. Damit ist Kaufbeuren im deutschland- und bayernweiten Vergleich mit Städten ähnlicher Größenordnung unter den Schlusslichtern, wie der ADFC Kaufbeuren-Ostallgäu in einer Pressemeldung mitteilt. Es gibt jedoch auch einen Hoffnungsschimmer.

    Radler erleben Verkehr in Kaufbeuren als stressig, gefährlich und konfliktreich

    Der ADFC-Fahrradklima-Test findet weltweit alle zwei Jahre statt und wird vom Bundesverkehrsministerium unterstützt. In Kaufbeuren gaben laut ADFC 117 Menschen ihre Meinung ab. Das Ergebnis: Radfahren in Kaufbeuren erleben viele als stressig, gefährlich und konfliktreich. Zudem seien in der Radverkehrsförderung kaum Verbesserungen erkennbar. „Das Radverkehrskonzept liegt gefühlt seit Jahren in der Schublade“, teilt der ADFC mit.

    Konkret fühlen sich 79 Prozent der Befragten unterwegs mit dem Fahrrad durch Kaufbeuren unsicher. Im Mischverkehr mit Autos erleben 88 Prozent unangenehme Situationen – etwa durch zu enges Überholen oder aggressives Verkehrsklima. Fast ebenso viele fühlen sich auf Radfahrstreifen und Radwegen nicht sicher. Diese seien zu schmal, die Oberflächen oft uneben und holprig. Zudem berichten 83 Prozent der Teilnehmenden von Konflikten mit dem Autofahrern. Noch etwas mehr fühlen sich an Baustellen regelmäßig gezwungen, abzusteigen und zu schieben. Eine deutliche Mehrheit sieht laut ADFC jüngst keine Verbesserung der Radverkehrsförderung.

    Kaufbeuren mit Note 4,38 Schlusslicht

    Mit der Gesamtnote 4,38 belegt Kaufbeuren deutschlandweit Platz 393 von 429 Städten in der Kategorie 20.000 bis 50.000 Einwohner, bayernweit Platz 43 von 49. Insgesamt sei das Fahrradklima unbefriedigend und werde von den Befragten durchschnittlich mit 3,9 bewertet.

    Immerhin: Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Rad bewerten 68 Prozent positiv. Fast ebenso viele befürworten, dass die meisten Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer freigegeben sind. Mehr als die Hälfte könne sich gut an den Wegweisern orientieren.

    Ein weiterer Hoffnungsschimmer aus Sicht des ADFC: Die Stadt Kaufbeuren ist mittlerweile in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen eingetreten. „Hierdurch und durch aktuelle Abstimmungen mit dem Bauamt hoffen wir auf Fortschritte bei der Umsetzung des Radverkehrskonzepts“, heißt es in der Mitteilung. Wichtig sei, dass die umgesetzten Maßnahmen ein zusammenhängendes Netz als Ziel haben.

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