Seit vielen Jahren ist Alexandra Maria Scharpf in der Hospizarbeit in Kaufbeuren tätig – und hat sie maßgeblich geprägt. Für ihr ehrenamtliches Wirken hat sie jetzt den Bayerischen Hospizpreis von Gesundheitsministerin Judith Gerlach erhalten. Bei der Preisverleihung am Montag in Würzburg würdigte Gerlach Scharpf als „wahre Perle für den Hospizverein Kaufbeuren-Ostallgäu“, die den ihr anvertrauten schwerstkranken Menschen mit Empathie und Achtsamkeit zur Seite stehe.
Alexandra Maria Scharpf engagiert sich seit 2008 in der Hospizbegleitung. Seit ihrer Qualifikation als Hospizbegleiterin widmet sich Scharpf nicht nur der Sterbebegleitung selbst, sondern auch der Unterstützung und Weiterbildung anderer ehrenamtlicher Sterbebegleiterinnen und -begleiter im Verein.
Kindern Fragen zu Tod, Trauer und Trost beantworten
Ganz wichtig sei ihr, dass auch Kinder den Hospizgedanken verstehen. Deshalb beteiligt sie sich am Bundesprojekt „Hospiz macht Schule“. Dabei besuchen Ehrenamtliche aus örtlichen Hospizgruppen Grundschulen, arbeiten mit Dritt- und Viertklässlern in Kleingruppen, damit die Kinder in einem geschützten Rahmen Fragen zu Tod, Trauer und Trösten stellen können. Die Ehrenamtlichen möchten den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass Leben und Sterben zusammengehören.
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Besonders beeindruckt zeigte sich Gerlach von Scharpfs Empathie, mit der sie schwerstkranken und sterbenden Menschen respektvoll und wertschätzend begegne. Diese Nähe und Hingabe ermöglichen es ihr, auch in den schwierigsten Momenten Halt und Trost zu spenden. Gerlach betonte in ihrer Laudatio: „Frau Scharpf übt ihr Ehrenamt stets mit Verstand und zum Wohl der Menschen aus.“ Sie habe sich zu einer unverzichtbaren Stütze des Hospizvereins Kaufbeuren-Ostallgäu entwickelt.
Thema Sterben ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen
Anlässlich der Preisverleihung würdigte Gerlach auch das Engagement der Bayerischen Stiftung Hospiz. Ihr sei es zu verdanken, dass das Thema Sterben in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und sich immer mehr Menschen aktiv damit auseinandersetzen. In Bayern engagieren sich laut der Ministerin fast 8.000 Ehrenamtliche in über 140 ambulanten Hospizvereinen, die sich für eine würdevolle Sterbebegleitung einsetzen.
Der Bayerische Hospizpreis wird seit 2014 jährlich verliehen und würdigt herausragendes Engagement im Ehrenamt sowie beispielhafte Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit. In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen an Alexandra Maria Scharpf aus Kaufbeuren (Stiftungspreis „Ehrenamt“) und an den Hospizverein Kempten (Stiftungspreis „Projekt“).