Wie können Sportvereine Kinder und Jugendliche wirksam vor sexualisierter Gewalt schützen? Dieser drängenden Frage widmete sich eine zweistündige Informationsveranstaltung des SVO Germaringen in Kooperation mit der Volkshochschule Kaufbeuren. 27 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Abteilungen des Vereins kamen zusammen, um sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, das oft tabuisiert wird – aber nicht tabuisiert werden darf.
Als Referentin konnte Dr. Christina Witz gewonnen werden, eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Prävention sexualisierter Gewalt im Sport. In ihrem Vortrag beleuchtete sie eindrücklich die verschiedenen Formen von Kindeswohlgefährdung, die auch im Vereinskontext auftreten können. Anhand aktueller Studien zeigte sie auf, wie häufig es zu sexuellen Belästigungen und Übergriffen im organisierten Sport kommt – und wie wichtig es ist, hinzuschauen, zu handeln und Strukturen zu schaffen, die Schutz bieten.
Besonders eindrucksvoll war die differenzierte Analyse der Täter- und Opferprofile. Dr. Witz machte deutlich, dass Täter oft gezielt das Vertrauensverhältnis im Verein ausnutzen, während betroffene Kinder und Jugendliche häufig aus Angst oder Scham schweigen. Umso wichtiger sei es, eine offene und sensibilisierte Vereinskultur zu fördern, in der Grenzverletzungen erkannt und benannt werden können.
Im weiteren Verlauf wurden konkrete Präventionsmaßnahmen diskutiert, die der SVO Germaringen künftig umsetzen möchte. Dazu zählen unter anderem die Einführung eines Verhaltenskodex für alle Trainerinnen, Trainer und Mitglieder und die Benennung von Vertrauenspersonen im Verein.
Die Veranstaltung war ein wichtiger Impuls für den Verein, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. „Wir wollen ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein“, betonte ein Vorstandsmitglied am Ende der Veranstaltung. Der SVO Germaringen zeigt damit: Prävention beginnt mit Aufklärung – und mit dem Mut, unbequeme Themen anzusprechen.
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