Bayernliga-Aufsteiger DJK Kaufbeuren hat vom aktuellen Tabellenführer eine ordentliche Lehrstunde erhalten: Gegen den ungeschlagenen BC Hellenen München waren die DJK mit 48:87 (30:53) vor heimischem Publikum in der neuen Schraderhalle weitgehend ohne Chance. „Das war eine top ausgebildete gegnerische Mannschaft, jung, schnell, sehr explosiv“, sagte DJK-Trainer Isidoro Peronace. „Aber vielleicht sind wir doch noch nicht so richtig angekommen in der Bayernliga. Wir müssen uns an das physischere Spiel gewöhnen, teilweise sind wir einfach etwas zu weich.“ Die Münchner hätten bilderbuchmäßig vorgemacht, wie man aggressiv in der Verteidigung zu Werke geht, während seine Schützlinge häufig zu weit weggestanden seien von den Gegenspielern.
Alex Susock wieder dabei, aber Titz und Özer fehlen
Auch wenn mit Dominik Titz und Emre Özer zwei wichtige Stützen fehlten und Artur Taltakev angeschlagen in die Partie ging, gab es dennoch eine gute Nachricht für die DJK: Spieler-Co-Trainer und Kapitän Alex Susock konnte nach überstandener Verletzung endlich sein Saisondebüt geben. Und der bis dato schmerzlich vermisste Spielmacher zeigte auch gegen den übermächtigen Gegner aus der Landeshauptstadt, wie wichtig er für die Mannschaft als ordnende Hand ist. Mit acht Zählern war Susock obendrein auch gleich bester Werfer der Gastgeber – doch diese Statistik spricht Bände: Kein DJK-Akteur punktete zweistellig, erneut blieben die Kaufbeurer unter der 50-Punkte-Marke.
Wenn sich Hellenen in der Verteidigung erholen
„Unsere Trefferquote lässt nach wie vor sehr zu wünschen übrig, aber das kommt noch, da bin ich sicher“, sagte Peronace. Wie man trifft – vor allem aus der Distanz, zeigten die Gäste mustergültig: Sie versenkten insgesamt elf Dreier, davon unglaubliche zehn allein in der ersten Hälfte. „Da konnten wir mit unseren drei Dreiern absolut nicht mithalten. Insgesamt ist einfach immer noch zu wenig Bewegung in unserem Spiel, das ist häufig Stand-Basketball. Das bereitet mir etwas mehr Sorgen“, meinte der Kaufbeurer Coach. Wenn der Gegner sich in der Verteidigung erholen kann, dann stimme etwas ganz gewaltig nicht mit der eigenen Spielanlage im Angriff. 12:25 nach dem ersten Viertel, 30:53 zur Halbzeit – die Zahlen sprachen eindeutig gegen sein Team.
DJK Kaufbeuren schon fast im Abstiegskampf
Auch nach dem Seitenwechsel wurde die Dominanz des Regionalliga-Absteigers nur kurz von der stärksten Phase der Hausherren im dritten Viertel unterbrochen. Doch am eindeutigen Ergebnis änderte das wenig: Mit 48:87 ging die DJK letztlich gegen den klar überlegenen Spitzenreiter unter. Mit bisher einem Sieg aus vier Spielen liegt die DJK auf Rang neun und befinden sich damit im Abstiegskampf.
- Für die DJK Kaufbeuren spielten (Punkte): Susock (8), Köhler, Lukac, Pané (je 7), Beinhofer (6), Hanuti, Matzig (je 4), Kaczmarek (3), Taltakaev (2), Barale, Pejnovic.
Für die DJK steht mit dem Gastspiel beim SV Wacker Burghausen nicht nur eine der weitesten Auswärtsfahrten am kommenden Samstag, 9. November, an, sondern auch eine abermals ganz schwierige Aufgabe: Die hoch gehandelten Oberbayern rangieren nach bislang drei Saisonspielen ohne Niederlage auf dem dritten Platz. „Wir fahren nirgendwo hin, um die Punkte herzuschenken. Aber das wird natürlich wieder ein hartes Auswärtsspiel bei einer Topmannschaft“, sagt Peronace. „Dennoch hilft uns jede dieser Herausforderungen, um Fuß zu fassen in dieser stark besetzten Liga.“