Zuletzt musste die Frauen-Fußballmannschaft der SpVgg Kaufbeuren Spiele in der Bezirksoberliga verschieben lassen, weil sie nicht genügend Kickerinnen zusammenbrachte. Nun sind auch noch Gerüchte hochgekocht, wonach der Verein das Damenteam zurückziehen werde. Wir haben mit Abteilungsleiter Wolfgang Hackl (58) gesprochen.
Herr Hackl, zieht die SpVgg Kaufbeuren ihre Damenmannschaft zurück?
Wolfgang Hackl: Nein. Definitiv nicht. Wir werden unser 55-jähriges Jubiläum im Jahr 2026 somit definitiv feiern. Wir haben bis dato zwei Frauenmannschaften und eine U17-Mädchenmannschaft und Spielerinnenzugänge. Deshalb wird es keinen Rückzug geben, solange ich Abteilungsleiter bin.
Die Personalprobleme gibt es seit Jahren – also auch schon weit vor Ihrer Zeit. Warum lassen sie sich diese nicht lösen?
Hackl: Auch Blonhofen und Thalhofen haben Frauenteams. Wir nehmen uns also gewissermaßen Spielerinnen gegenseitig weg. Auch in Blonhofen und Thalhofen möchte man Frauenmannschaften aufbauen und weiterführen. Ich habe keine Probleme mit den Vereinen, wir kommen sehr gut aus.
Was macht eigentlich der Vorstand in diesem Punkt? Wahrnehmbar sind vor allem enorme Bemühungen aus der eigenen Abteilung heraus.
Hackl: Der Vorstand hat sich momentan vorrangig um andere Dinge zu kümmern. Aber ich, Spielerinnen und Trainer kümmern uns. Wir sind auf gutem Wege, eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen: Ab Januar haben wir fest zwei neue Spielerinnen und sind an weiteren dran.
Der DFB spricht ja gerne davon, dass sich der Frauenfußball gut entwickelt. Müssen Sie dem widersprechen?
Hackl: Da muss ich aktuell widersprechen. Nur in den großen Orten, also bei den Bundesligisten, entwickelt sich der Frauenfußball. In kleinen Städtchen, wie hier im Allgäu, stagniert es ein bisschen. Der BFV macht etwas im Nachwuchs. Aber wir haben unsere Probleme, weil es nicht genug Frauen gibt, die spielen. Lobend erwähnen muss man Thalhofen mit seiner Nachwuchsarbeit. Das wird sich in Zukunft auszahlen. Auf gleichem Wege wie Thalhofen versuchen auch wir, unsere Frauenteams aufzubauen.