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Harte Kritik an Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Buchloe und Kaufbeuren

Busse statt Bahn zwischen KF und Buchloe

Zu schnell, zu voll, gefährlich: Heftige Kritik am Schienenersatzverkehr im Ostallgäu

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    Busse bringen die Fahrgäste von Bahnhof zu Bahnhof in Buchloe und Kaufbeuren.
    Busse bringen die Fahrgäste von Bahnhof zu Bahnhof in Buchloe und Kaufbeuren. Foto: Mathias Wild

    Damit Reisende trotz der zeitweise gesperrten Zugstrecke von Bahnhof zu Bahnhof kommen, bieten die Deutsche Bahn und die Bayerische Regionalbahn (BRB) einen Schienenersatzverkehr (SEV) an. Dabei verkehren Busse über die B12 von Kaufbeuren nach Buchloe und umgekehrt. Doch gebe es Probleme, berichtet ein AZ-Leser.

    Er selbst habe den Ersatzverkehr in Begleitung seiner neunjährigen Tochter schon genutzt, berichtet der Leser, und dabei schlechte Erfahrungen gemacht. Die Busse seien meist überfüllt und böten nicht im Ansatz die Kapazität an Platz, der für die Fahrgäste benötigt werde.

    Ostallgäuer berichtet von überfüllten Bussen im SEV zwischen Kaufbeuren und Buchloe

    Dies führe dazu, dass die meisten Passagiere während der Fahrt stehen müssen. Ein Bus, der stehende Fahrgäste an Bord hat, darf aus Sicherheitsgründen maximal eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern erreichen.

    "Man möchte sich nicht ausmalen, wie folgenschwer ein Verkehrsunfall ausgehen würde."

    Laut dem AZ-Leser überschritt der Fahrer des Busses, in dem er selbst Fahrgast war, dieses Tempolimit auf der B12 jedoch um 20 bis 30 Stundenkilometer. Die Fahrtzeit des SEV von durchschnittlich 25 Minuten sei außerdem so kalkuliert, dass der Busfahrer schneller als erlaubt fahren müsse, um den Fahrplan einzuhalten, so der Fahrgast. "Man möchte sich nicht ausmalen, wie folgenschwer hier ein Verkehrsunfall ausgehen würde." Ein weiteres Problem sei es, dass die Busfahrer keinerlei Durchsagen machen, welche die Passagiere über die Anschlusszüge informieren. Dies führe dazu, dass "dutzende Leute vom Bus zum Zug sprinten, als geht es um ihr Leben".

    Mit einem "Tausendfüßler" wurde die neue Bahnbrücke in der Augsburger Straße zunächst hochgehoben und dann zu ihrem endgültigen Bestimmungsort gefahren. Für die kurze Strecke wurden mehrere Stunden benötigt.
    Mit einem "Tausendfüßler" wurde die neue Bahnbrücke in der Augsburger Straße zunächst hochgehoben und dann zu ihrem endgültigen Bestimmungsort gefahren. Für die kurze Strecke wurden mehrere Stunden benötigt. Foto: Martin Frei

    Schienenersatzverkehr: Eine Sache für externe Busunternehmen

    Die Bahngesellschaften BRB und DB stellen den Schienenersatzverkehr allerdings nicht selbst. Wie die Pressestellen mitteilen, werden damit externe Busunternehmen beauftragt, die die Busse je nach Fahrzeug- und Personalverfügbarkeit einsetzen. Nach Unternehmensangaben sind die Buskapazitäten den Fahrtgastzahlen angepasst, die durchschnittlich zu bestimmten Zeiten in den Zügen unterwegs sind.

    Laut der Pressestelle der BRB haben die SEV-Busfahrer nur wenig Spielraum, um auf die Züge warten, da sie sich grundsätzlich an den Fahrplan halten müssen. Anderenfalls würden sich immer größere Verschiebungen ergeben, die sich über den Tag summieren und die Verlässlichkeit des Fahrplans in Frage stellen. Zu den möglichen Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der B12 wollten sich die jeweiligen Sprecher mit Verweis auf die Verantwortlichkeit der Busunternehmen nicht äußern.

    Der Ersatzverkehr soll planmäßig noch bis zum Freitag laufen. Ab Samstag sei die Bahnstrecke zwischen Kaufbeuren und Buchloe dann wieder für die Züge befahrbar.

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