Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kaufbeuren
Icon Pfeil nach unten

Helga Schubert begeistert mit Lesung über Liebe und Pflege im Alter in Irsee

Allgäuer Literaturfestival 2025

Berührendes Finale: Helga Schubert liest in Irsee über Liebe und Pflege im Alter

    • |
    • |
    • |
    Eine lange Schlage bildete sich nach der Lesung am Signiertisch von Helga Schubert.
    Eine lange Schlage bildete sich nach der Lesung am Signiertisch von Helga Schubert. Foto: Nadja Hendriks

    Mit einer Lesung der Spiegel-Bestsellerautorin Helga Schubert fand das Allgäuer Literaturfestival 2025 am vergangenen Wochenende seinen Abschluss. Rund zwei Monate lang hatte das Festival das Allgäu in ein Zentrum literarischer Begegnungen verwandelt. Von Anfang April bis Juni präsentierten sich namhafte Autorinnen und Autoren wie Ewald Arenz, Dominik Graf und Dana von Suffrin bei insgesamt 13 Veranstaltungen im Allgäu.

    Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2020

    Zum Abschluss im historischen Festsaal des Klosters Irsee kamen rund hundert Gäste. Helga Schubert, die spätestens seit dem Gewinn des Ingeborg-Bachmann-Preises im Jahr 2020 zu den bekanntesten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gehört, las aus ihrem aktuellen Werk „Der heutige Tag – Ein Stundenbuch der Liebe“.

    Mit sprachlicher Feinfühligkeit schildert Schubert in diesem Roman die Herausforderungen der häuslichen Angehörigenpflege. Es geht um die bedingungslose Fürsorge für den eigenen Lebenspartner, um den Alltag zwischen Nähe, Erschöpfung und Liebe – Themen, die viele der Zuhörerinnen und Zuhörer bewegten. „Schubert gelang es, das ernste Thema mit einer wohltuenden Leichtigkeit zu erzählen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters.

    Alltag als pflegende Angehörige

    In der anschließenden Diskussion sprach die Autorin offen über ihren Alltag als pflegende Angehörige und darüber, wie sie trotz der 24-Stunden-Pflege ihres Mannes Zeit zum Schreiben findet. Gleichzeitig blickte sie auf ihre eigene Lebensgeschichte zurück – auf ihre Zeit in der DDR, die Zeit der Wende und den Prozess des literarischen und persönlichen Neuanfangs in den 1990er Jahren. Schuberts Erzählungen gaben dem Publikum dabei nicht nur einen Einblick in ihr Schreiben, sondern auch in die deutsche Zeitgeschichte.

    Signiertisch der Autorin war dicht umlagert

    Der Signiertisch der Autorin war im Anschluss dicht umlagert. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, mit Helga Schubert ins Gespräch zu kommen und sich ihre Bücher persönlich widmen zu lassen. Die große Resonanz zeigte: Ihre Geschichten und ihre Haltung finden tiefen Widerhall – besonders in einer Gesellschaft, in der Fragen nach dem würdevollen Altern, nach Fürsorge und Solidarität immer drängender werden.

    Erste Ideen für 2026

    Der Abend klang bei einem Empfang im Kreuzgang des Klosters aus. In entspannter Atmosphäre trafen sich Gäste, Literaturfreunde und zahlreiche Veranstalterinnen und Veranstalter des Allgäuer Literaturfestivals sowie des benachbarten Literaturfestivals Nordschwaben. Neben dem Rückblick auf die erfolgreiche diesjährige Festivalausgabe stand auch der Blick in die Zukunft im Mittelpunkt. Erste Ideen und Kooperationen für das Literaturfestival 2026 seien laut Veranstalter bereits angestoßen worden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden