Es war kein leichtes Jahr für den Heimatverein Kaufbeuren. Denn im vergangenen November verstarb überraschend der Vorsitzende Dr. Ulrich Klinkert und hinterließ in dem über 850 Mitglieder zählenden Verein eine große Lücke als Motor, Ideengeber und vor allem als Mensch, heißt es in einer Mitteilung. Darum mussten viele Aufgaben neu verteilt werden. „Ich bin dankbar für die große Hilfsbereitschaft im Verein und die Unterstützung von außen, die wir in dieser Zeit erfahren haben“, sagte die zweite Vorsitzende Tina Kutter.
Ein Aktivitätenreiches Jahr für den Heimatverein Kaufbeuren
Bei der Mitgliederversammlung des Heimatvereins Kaufbeuren blickte sie auf ein Jahr mit vielen Aktivitäten zurück. Zwischen April 2023 und September 2024 fanden 16 Vorträge zu unterschiedlichen Themen statt, so die Mitteilung weiter. Die Mitglieder konnten an drei Sonderführungen durch das Stadtmuseum Kaufbeuren sowie an der Erlebnisausstellung der Gablonzer Industrie teilnehmen. Zwei Stadtführungen sowie eine spezielle Kirchen- und Kapellenfahrt im Jahr 2023 rundeten das Angebot ab.
Heimatverein sucht Mitorganisatoren für ihr Lager beim Tänzelfest
Der Heimatverein habe sich auch aktuellen Themen der Stadtentwicklung gewidmet, etwa im Innenstadtbeirat, und habe das Biotop am Bärensee gepflegt. Außerdem ist er mit Heidi Frank-Krieger im Naturschutzbeirat der Stadt Kaufbeuren vertreten, heißt es in der Mitteilung weiter. Das traditionelle Heimatvereins-Lager zum Tänzelfest wurde nur im Jahr 2023 aufgeschlagen. Um das beliebte Treffen im Hof des Stadtmuseums wieder aufleben zu lassen, sucht der Verein deswegen dringend neue Mitorganisatoren.
Nach umfassender Renovierung durch die Stadt wurde das Zollhäuschen am 24. November 2023 wiedereröffnet. Der Heimatverein organisierte seither sechs kleine Ausstellungen. Jedes Quartal seien die Kaufbeurer Geschichtsblätter erschienen, die sich mit historischen und aktuellen Themen der Stadt befassen. Der Verein unterstützte den Ankauf von zwei Reliefs des Künstlers Jörg Lederer durch das Stadtmuseum Kaufbeuren, die Sanierung des Hexenturms sowie die Herausgabe des Buches über den Bauernkrieg im Ostallgäu.
Veränderungen in der Vorstandsriege
Den Verein führen nun Tina Kutter als neue Vorsitzende und Dr. Andreas Weileder als Stellvertreter. Dr. Julia Hullmann löst die bisherige Schriftführerin Dr. Monika Schill-Fendl ab. Wiedergewählt wurden Georg Greisel als Kassier sowie die Beisitzerinnen Andrea Gimple, Susanne Sagner, Petra Weber sowie die Beisitzer Wolfgang Ewald, Dr. Peter Keller und Werner Weirich. Kassenprüfer sind weiterhin Albert Kosten und Sabine Nuhn.
Besonderer Dank gebührt dem Ehrenvorsitzenden Dr. Willi Engelschalk und seiner Frau Monika, so die Mitteilung. Obwohl sie sich 2022 als Redakteure der Kaufbeurer Geschichtsblätter zurückgezogen hatten, seien sie im vergangenen November sofort eingesprungen und hätten vier weitere Ausgaben veröffentlicht. Mit der Dezember-Ausgabe legen sie die Redaktion in die Hände von Thomas Pfundner. Die Vorsitzende dankte Margarete und Anton Aschenmeier, Kurt Markthaler sowie Rita Stadler für das langjährige Engagement. Das gilt ebenso für Helmut Lausser, der viele Jahre die Bibliothek gepflegt hat. Er kümmert sich zudem um die Gedenktafeln und sorgt dafür, dass wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten nicht in Vergessenheit geraten.
Aussichten für die Zukunft des Vereins
Der Verein plant für das kommende Jahr unter anderem die Vereinsstruktur zukunftsfähig zu machen. Eine stärkere Präsenz auf Social Media, insbesondere auf Instagram (heimatverein.kaufbeuren) sowie Facebook (Heimatverein Kaufbeuren) soll jüngere Menschen ansprechen und für die aktive Mitarbeit im Verein gewinnen. Stadträtin und Kulturbeauftragte Julia von Stillfried zeigte sich in ihrem Grußwort beeindruckt: „Der Verein hat in vielerlei Hinsicht zur kulturellen Bereicherung Kaufbeurens beigetragen.“