Vier Jahre war Thomas Prestele beim FC Memmingen in der Jugendabteilung Trainer – und hat für Furore gesorgt. Denn dort hat der 37-Jährige Meisterschaften gewonnen, die für den Verein Premieren waren. „Es war eine sehr erfolgreiche Zeit mit sechs Titeln“, sagt Prestele dazu. Zwar wollte der Osterzeller nach dem Saisonende eine Pause einlegen, doch es kam anders: Prestele trainiert nun die Bezirksligamannschaft des SVO Germaringen. „Das war eher Zufall“, erklärt er sein neues Engagement.
Erster Titel mit dem FC Blonhofen
Prestele stammt aus Osterzell, insofern war klar, dass er beim FC Blonhofen zu kicken angefangen hat – bis eine Verletzung seine Karriere als Aktiver beendete. Deshalb wurde er früh Trainer: Zunächst bei den Junioren, dann Co-Trainer in Denklingen und schließlich Headcoach für Blonhofen II und III, Stötten sowie Blonhofen I – mit dem FCB holte er seine erste Meisterschaft in der Kreisklasse.
In vier Jahren sechs Titel für FC Memmingen geholt
Es folgten vier überaus erfolgreiche Jahre beim FC Memmingen: Dort war er nicht nur Coach, sondern auch Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Mit der U15 wurde er schwäbischer Hallenmeister und erstmals Bayernligameister. Die folgende Saison stand er mit dem Team in der Regionalliga – der höchsten deutschen Klasse. 2024 gab er aus zeitlichen Gründen die Leitung des NLZ ab und trainierte er nur noch die U17. „Das war anstrengend genug“, erzählt Prestele. Zumal die Mannschaft schwäbischer, bayerischer, süddeutscher und danach deutscher Hallenmeister wurde – die letzten beiden Titel ebenfalls erstmals in der Vereinsgeschichte.
Thomas Prestele wollte nach anstrengender Zeit ausspannen
Obendrein führte Prestele sein U17-Team von Platz 9 in der Winterpause auf Rang 3 in der Bayernliga: „Von 39 möglichen Punkten haben wir 32 abgeräumt. Theoretisch hätten wir sogar noch Meister werden“, berichtet Prestele. Dennoch gab er den Job nach der Saison auf: „In den vier Jahren bin ich ungefähr 730 Mal nach Memmingen gefahren, das sind etwa 100.000 Kilometer“, rechnet der Osterzeller vor: Die Zeit wollte er eigentlich für mehr Privatleben nutzen, denn: „Es war eine schöne Zeit, aber brutal anstrengend.“ Deshalb lehnte er auch einige Angebote ab, sogar aus Profi-NLZ.
In freudiger Erwartung auf den SVO Germaringen
Aber dann kam die Anfrage aus Germaringen und er sagte dem „Engagement vor der Haustür“ zu. „Nach dem Training bin ich in zehn Minuten zu Hause. Und in der Bezirksliga habe ich teilweise kürzere Fahrten als zuvor zum FCM“, lautet seine Begründung. Aber natürlich reizt ihn der Fußball nach wie vor. Und vor dem Seniorenbereich habe er auch keine Angst – „eher freudige Erwartung“. Zumal die Germaringer Mannschaft noch relativ jung sei. „Das sind Leute, die noch etwas lernen wollen, ein Team, das man entwickeln kann.“
Weder Nagelsmann noch Rehhagel
Als Trainer sieht er sich trotz seines Alters nicht als Nagelsmann-Typ: „Ich bin kein Laptop-Trainer.“ Beim FCM habe er vorige Hinrunde zwar oftmals Video-Analysen gemacht: „Aber es waren zu viele“, bilanziert er und fuhr das in der Rückrunde zurück – in der dann sein Team richtig erfolgreich war. „Zu viel Theorie passt auch nicht“, stellt er deshalb fest.
Aber der Rehhagel-Typ sei er auch nicht, wenngleich er manchmal „ein harter Hund“ sein könne. „Ich fand Otmar Hitzfeld gut“, lobt Prestele stattdessen: „Ein guter Moderator, aber ehrgeizig“. Man müsse die Mannschaft auf zwischenmenschlicher Ebene abholen und dementsprechend mit ihr arbeiten, betont er.
Ein Ziel gibt es immer
Für die neue Saison ist er inzwischen mit dem SVO wieder ins Training eingestiegen. Eine Motivation gibt es auch: „Mein Ziel ist es immer, besser als in der vorigen Saison zu sein.“
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