Wenn der Kaufbeurer Historiker Helmut Lausser in die Tasten greift, dann kommt stets etwas Gewichtiges dabei heraus. Nun hat er sich den adeligen Geschlechtern und deren Herrschaftssitzen in und um Kaufbeuren während des Hoch- und Spätmittelalters gewidmet. Seine Erkenntnisse wurden als 23. Band der Kaufbeurer Schriftenreihe veröffentlicht. In gewohnter Weise wertete der Mittelalter-Spezialist akribisch eine Unmenge an Urkunden, Überlieferungen und Dokumenten – viele von ihm selbst erschlossen – aus. Das Ergebnis sind fast 500 Buchseiten, die einen intensiven Einblick in die geschichtlichen Entwicklungen, aber auch in den Alltag im 12., 13. und 14. Jahrhundert sowie bisweilen auch darüber hinaus geben. Angesichts der wissenschaftlichen Tiefe und des immensen Detailwissens des Autors ist das Band mit dem Titel „Rittergeschlechter und Burgen um Kaufbeuren“ sicherlich kein leichter Lesestoff. Aber die Behandlung der jeweiligen Geschlechter in einzelnen abgeschlossenen Kapiteln macht es auch möglich, punktuell oder abschnittsweise in den schier unendlichen Kosmos der Lausser’schen Forschungen einzutauchen. Von deren Dimensionen zeugen auch das enorme Literaturverzeichnis sowie das gut 70-seitige Orts- und Personenregister des Bandes.
Geschichtsforschung