Die rund 450 Zuschauer in der Sparkassen-Arena im Bürgerhaus Alpenblick sind am vergangenen Samstag voll auf ihre Kosten gekommen. In der Nike Ringerliga Bayern zwang der TSV Westendorf im ewigen Prestigeduell den SV Siegfried Hallbergmoos mit 16:15 in die Knie. Bis zum letzten Kampf blieb es spannend.
Felix Kiyek schiebt ein Schwergewicht ins Aus
Der Kampfabend begann gleich mit einem starken Auftritt von Michael Steiner, der im Limit bis 57 Kilo im Freistil Amir Hussaini zum Gegner hatte und durch seinen 4:1-Punktsieg schon einmal zwei wichtige Mannschaftspunkte eingesammelt hatte. Sechs Minuten bearbeitete Felix Kiyek im Schwergewicht Florian Lederer, der sogar 15 Kilo mehr auf den Rippen hatte. Am Ende holte der Westendorfer einen 8:0-Sieg heraus. Chancenlos war dagegen Markus Stechele im Limit bis 61 Kilo. Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung gegen Florin Tita gewann der rumänische Vize-Europameister von 2019 das Duell am Ende souverän mit 20:4 und holte damit den ersten Einzelsieg des Abends für Hallbergmoos.
Tobias Schlecht feiert Premiere für den TSV
Seine Premiere in der Ersten Mannschaft feierte Tobias Schlecht. Aber der Freistiler hatte im Halbschwergewicht gegen den souverän und abgezockten Ahmet Bilici keinen Auftrag. Der Weltmeister der Veteranen von 2022 schulterte Schlecht nach 68 Sekunden und brachte den SVS mit 8:5 in Führung. Einen wichtigen Erfolg feierte im letzten Kampf vor der Pause Nasrat Nasratzada, der im Limit bis 66 Kilo im freien Stil Danial Matcovschi mit 8:0-Wertungspunkten in die Schranken wies.
Aufholjagd von Luis Wurmser ohne Happy End
Mit der ersten Begegnung danach gingen die Gäste aber schon wieder in Führung. Jakob Kinberger unterlag in der Gewichtsklasse bis 86 Kilo Griechisch-römisch dem Routinier Michael Prill mit 2:11-Wertungspunkten. Doch Avgustin Spasov (71 Kilo) egalisierte im Greco den knappen Rückstand dank seines technischen Überlegenheitssiegs über Csongor Knipli. Voll auf ihre Kosten kamen die Zuschauer beim Duell zwischen Westendorfs Luis Wurmser (80 Kilo) und Jakob Jung. Der Westendorfer lag bereits mit 5:13 zurück, ehe er eine fulminante Aufholjagd startete, letztendlich den Kampf trotzdem knapp mit 13:14 abgab.
Daniel Joachim zeight in der Niederlage seine Klasse
Für Daniel Joachim (75 Kilo) gab es gegen Levan Kelekhsashvili im Freistil nur ein Ziel: Keine vier Mannschaftspunkten abgeben. Und der Westendorfer schaffte das: Zwar verlor Joachim gegen den Georgier mit 1:10-Wertungspunkten, doch das reichte letztendlich für den knappen Gesamtsieg. Hallbergmoos stellte keinen Athleten gegen Bohdan Kabyn (75 Kilo) im Griechisch-römisch, sodass vier Mannschaftspunkte auf das Konto des TSV wanderten. „Daniel hat es clever gemacht. Für mich stach aber Felix Kiyek heraus, der wichtige Punkte gewann. Dass er ein 3:0 holte, ist einfach überragend“, erklärte Freistil-Cheftrainer Matthias Einsle. Mit 12:0-Punkten liegt Westendorf nun einsam in der Tabelle ganz oben. „Wir haben uns ein gutes Polster für die Rückrunde angesammelt. Bisher haben wir jeden Kampf Spitz auf Knopf gewonnen. Das Pendel kann auch einmal in eine andere Richtung ausschlagen“, mahnt aber Greco-Cheftrainer Maximilian Goßner nach dem sechsten Saisonsieg in Serie.