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Kempten
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Die Kemptener Gruppe „Männer unterwegs“ besucht die „schönste Dorfkirche der Welt“ in Steinhausen.

Kempten (Allgäu)

Ein blendender Schlussakkord des Hochbarock

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    Über vereineportal.allgaeuer-zeitung.de können Vereine und andere Organisationen ihre Berichte bequem und schnell an unsere Redaktion senden. Foto: Ralf Lienert

    Die gemeindliche Gruppe „Männer unterwegs“ von der Markus-Kirche in Kempten müsste bei ihrem ausgeprägten Erkundungsinteresse in dem mit reichen Kirchenschätzen gesegneten Allgäu eigentlich nicht ausweichen ins württembergische Oberschwaben, um ein bestimmtes Gotteshaus kennenzulernen; doch eilt der Wallfahrtskirche St. Petrus und Paulus in Steinhausen (450 Einwohner) der Ruf voraus, die „schönste Dorfkirche der Welt“ zu sein, Grund genug, sich auf den Weg zu machen.

    Und es lohnte sich durchaus, denn die intensive Führung vor Ort machte mit einem Barockkleinod bekannt, das in seiner raffinierten Lichtführung, einer gewaltigen Gestaltenfülle und einem überbordenden Stuckreichtum an ungewöhnlichen Tierstuckaturen sich in eine Vielfalt von grandioser Stuckkunst eingliederte. Da gab es Blüten und Blumen, Engel und Muscheln, Stubenfliegen und Kuckuck, Eichhörnchen und Papagei, Elster und Specht, Fuchs und Hirschkäfer, eine Tierwelt, die ihresgleichen sucht. Geschaffen wurden diese Tierbilder während der kalten Wintermonate in Handarbeit im Haus von Dominikus Zimmermann.

    Das ganze Ensemble stand im Bestreben des Bauherrn Abt Didactus Ströbele (1728 – 1733 ) vom Prämonstratenserkloster Schussenried, mit seinem Architekten und Stuckateur Dominikus Zimmermann den Innenraum der Kirche als „Hortus conclusus“, also als einen verschlossenen Paradiesgarten, darzustellen. Herzstück der Kirche ist das gotische Gnadenbild „Unserer Lieben Frau auf der Saul“, eine Pieta aus Holz um 1410 bis 1420.

    Die prachtvoll gestalteten, in Weiß und Gold gehaltenen Balustraden und Giebelformen im Gewölbe bezeichnen das Ende der gebauten Architektur, bilden aber gleichzeitig den Rahmen für das großartige Deckengemälde, das der ältere Bruder von Dominikus, Johann Baptist Zimmermann, wie auch die übrigen Gewölbefresken, gemalt hat. Im Chorfresko erwarten Gottvater und der Heilige Geist den auffahrenden Jesus. Für ihn ist über dem Altar, in Stuck ausgeführt, ein leerer Thron vorbereitet.

    Die Wallfahrtskirche in Steinhausen wird als Vorläufer der Wieskirche bezeichnet: Sie ist die erste Kirche in Deutschland mit ovalem Grundriss und einer Freipfeileranlage. Die „Männer unterwegs“ empfanden sie als ein nachhaltiges Raumerlebnis in ganz seltener, fantasievoller Ausstattung.

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