1000 Kilometer sind Durachs Bürgermeister Gerhard Hock und seine 22-jährigen Tochter Johanna Hock als Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft geradelt. Unter Jubel und Beifall hießen die Bewohnerinnen und Bewohner sie vergangene Woche in der Partnergemeinde Saint-Michel-d‘Entraygues (in der Nähe von Bordeaux) willkommen. Anlass für die Reise war auch das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit 80 Jahre Frieden, an die heuer erinnert wird. Als „starkes Zeichen“ habe seine französische Bürgermeister-Kollegin die Radtour beschrieben, erzählt Gerhard Hock. Doch das Ziel sei damit noch nicht erreicht.
Unter Jubel in Frankreich empfangen
Knapp zwei Euro pro Kilometer sammelte das Duo bislang an Spenden. Diese sollen an die Lebenshilfe gehen. Er hoffe, dass mit dem erfolgreichen Abschluss der Fahrrad-Reise noch mehr Geld zusammenkommt als die bislang eingegangenen 2600 Euro, sagt Hock. Doch auch unabhängig vom finanziellen Effekt empfinde er die „Tour de Hock“ als Bereicherung. Etwa wegen der Begegnungen und Gespräche unterwegs.

Johanna Hock erzählt von dem Abend bei einem Dorffest, an dem auch die Delegation des Partnerschaftsvereins aus Durach teilnahm: „Neben mir saß ein junges Mädchen. Sie hat mich mit Fragen gelöchert und wollte wissen, wie viele Höhenmeter wir gefahren sind und ob das anstrengend war. Ich bin an die Grenzen meiner Französischkenntnisse gekommen.“ Als Übersetzer unterstützt habe sie der Sohn ihrer Gastfamilie. Dass Kommunikation auch funktionieren kann, ohne gemeinsame Sprache, haben Vater und Tochter mehrfach während ihrer Tour gespürt.
Ein Fahrrad-Notfall führte zu einer Begegnung voller Hilfsbereitschaft
Besonders in Erinnerung blieb Gerhard Hock eine Notsituation. Sein Hinterrad begann auszuschlagen, zwei Speichen waren durchbrochen und das Duo schaffte es so gerade noch ins nächste Dorf. Ein Mann, der gerade dabei war, mit seiner Familie ein Haus zu sanieren, ließ auf der Baustelle alles stehen und liegen und fuhr mit Hock knapp 50 Kilometer bis zur nächsten Fahrrad-Werkstatt. Gerhard Hock erzählt begeistert: „Solche Fertigkeiten habe ich noch nie gesehen. Nach 30 Minuten war alles wieder repariert.“ Auf Englisch, Französisch und mit Fotos unterhielten sich die Männer. „Am Ende sagte er Mann, es wäre ihm eine Freude gewesen, uns zu helfen“, sagt Hock und spricht von einer „grandiosen Hilfsbereitschaft“.

Auch hätten viele Passantinnen und Passanten das Duo unterwegs angesprochen oder vom Straßenrand aus angefeuert. „,Allez, Allez‘ haben sie gerufen. Da haben wir uns fast wie bei der Tour de France gefühlt“, sagt Johanna Hock und lacht.
Info: Wer die Spendenaktion unterstützen will, kann das unter folgender Bankverbindung tun: IBAN DE37 7335 0000 0610 0513 36.

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