Der Gemeinderat Haldenwang hat das Gemeinde-Budget für das Jahr 2024 einstimmig beschlossen. Oktober ist dafür ungewohnt spät - doch Personalengpässe hatten für Verzögerungen gesorgt, erklärt Bürgermeister Josef Wölfle.
Kämmerer Stephan Ehrmann hatte zeitweise die Geschäftsleiterin der Gemeindeverwaltung vertreten, weshalb der Haushaltsplan nicht wie gewohnt vorbereitet werden konnte. Immerhin: Da das Jahr bereits größtenteils abgelaufen ist, dürfte es keine finanziellen Überraschungen mehr bereithalten. Die Gemeinde habe zudem keine Kredite benötigt. Wäre das anders gewesen, hätte das Landratsamt als Aufsichtsbehörde sicherlich früher einen Haushaltsplan gefordert, sagt Wölfle.
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Haldenwang beschließt Jahresbudget mit Haushaltsplan 2024 erst im Oktober
Allerdings habe man genügend Rücklagen gehabt: von 6,3 Millionen Euro entnimmt die Gemeinde heuer 2,7 Millionen Euro. Bleibt es bei der aktuellen Planung, wird die Rücklage 2026 jedoch aufgebraucht und ab 2025 jährlich ein Kredit von einer Million Euro erforderlich sein. In den kommenden Jahren müssen deshalb Sparmöglichkeiten geprüft werden, hieß es im Gemeinderat. Außerdem sei zu überlegen, inwieweit Einnahmen erhöht werden können; etwa durch höhere Grund- und Gewerbesteuer, deren Hebesatz seit 2004 beziehungsweise 2008 unverändert ist.
Heuer beläuft sich das Gesamtbudget der Gemeinde auf 14,8 Millionen Euro, wovon 5,2 Millionen Euro auf Investitionen entfallen und 9,6 Millionen Euro auf den laufenden Betrieb.
Größte Investition: Kindergarten Haldenwang soll erweitert werden
Die größte Investition ist laut Wölfle die Erweiterung des Kindergartens Haldenwang - zwei Millionen Euro sind hierfür heuer eingeplant, 3,3 Millionen Euro umfasse das Projekt insgesamt. Laut Kämmerer Ehrmann ist die Fertigstellung für April geplant.
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Weitere große Posten sind heuer die Erschließung des Baugebiets "Beim Mühlenbauer" im ersten Bauabschnitt - hier sind Ausgaben von 500.000 Euro reserviert, gegenüberstehen Einnahmen aus Erschließungs- und Abwasserbeiträgen sowie Grundstücksverkäufen dort in Höhe von 1,5 Millionen Euro. 500.000 Euro kostet der Austausch von Kanälen in der Römerstraße, 250.000 Euro sind für Gemeindestraßen und Ortsentwicklung vorgesehen. 300.000 Euro hat die Gemeinde eingeplant für den Kauf von Grundstücken. Nach dem barrierefreien Umbau und der Sanierung des Rathauses in den Vorjahren wurden hierfür heuer noch 100.000 Euro fällig, für Mobiliar, Digitalisierung und Ausstattung 75.000 Euro.
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Haushalt in Haldenwang: Woher kommt das Geld?
Einnahmen bezieht die Gemeinde vor allem aus der Einkommenssteuer (etwa drei Millionen Euro), Gewerbesteuer (etwa 2,5 Millionen Euro), Grundsteuer (knapp 500.000 Euro) und Umsatzsteuer (knapp 350.000 Euro). Schlüsselzuweisungen vom Freistaat erwartet sie heuer wie in den Vorjahren keine, in den nächsten beiden Jahren dagegen jeweils 100.000 Euro. Aus dem laufenden Betrieb bleiben 746.000 Euro für Investitionen.