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Kempten: Rettungswagenfahrer mit Laserpointer geblendet.

Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr

Rettungswagenfahrer mit Laserpointer geblendet: Drei Männer zu Geldstrafen verurteilt

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    Immer wieder werden Rettungskräfte bei Einsätzen mit dem Laserpointer geblendet. In einem Fall in Kempten der Fahrer sogar verletzt.
    Immer wieder werden Rettungskräfte bei Einsätzen mit dem Laserpointer geblendet. In einem Fall in Kempten der Fahrer sogar verletzt. Foto: Monika Skolimowska/dpa

    Weil sie mit einem Laserpointer den Fahrer eines Rettungswagens blendeten, hätten drei Männer in Kempten fast einen schweren Unfall verursacht. Jetzt waren sie am Amtsgericht Kempten wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt. Auch weil sie neben dem Sanitäter eine junge Frau mit dem gleichen Lasergerät im Auge trafen und verletzten, wurden sie zu hohen Geldstrafen verurteilt.

    Rettungswagen in Kempten ausgebremst

    Der Rettungssanitäter war im Dezember 2023 mit Blaulicht auf dem Adenauerring unterwegs, um eine Frau ins Krankenhaus zu bringen. Schon von Weitem habe er die grünen Strahlen des Laserpointers entdeckt. Daraufhin habe er bereits die Geschwindigkeit reduziert, erklärte der 30-Jährige im Zeugenstand. Wenig später traf ihn ein Laserstrahl im Auge. Er musste abbremsen und den Rettungswagen an den Straßenrand lenken.

    Als der Fahrer hupte, hätten die Angeklagten entschuldigend die Hand gehoben, erinnerte sich der Sanitäter. Er setzte zwar seine Fahrt zunächst fort, musste dann jedoch seinen Dienst abbrechen und sich in einer Augenklinik behandeln lassen. Seine volle Sehkraft erlangte er erst Stunden später wieder, bleibende Schäden seien nicht entstanden.

    In Kempten vor Gericht: Angeklagte zeigen Reue

    Die Angeklagten räumten die Taten ein. „Wir entschuldigen uns in aller Form - und werden so etwas nie mehr machen“, sagte ein 39-Jähriger. „Wir haben nicht gedacht, dass es ein so gefährliches Werkzeug ist, sonst hätten wir es nicht gemacht.“ Den Laserpointer hatte einer der Angeklagten bei einem Urlaubsaufenthalt in Paris für fünf Euro gekauft und wollte ihn seinen Freunden vorführen.

    Zunächst hätten sie dabei auf die Bäume, später auf eine Tankstelle, eine Antenne und auch auf vorbeifahrende Autos gezielt. In ihrer Heimat - alle drei Männer stammen aus Rumänien - seien Laserpointer ein beliebtes Kinderspielzeug, erklärte ein 31-jähriger Angeklagter.

    Tankstellenmitarbeiterin in Kempten am Auge verletzt

    Die Staatsanwältin ließ die Version vom Kinderspiel nicht gelten.: „Ein erwachsener Mensch weiß, dass man mit einem Laserstrahl nicht ins Auge leuchten darf.“ Zudem hätten die Männer sich nach dem ersten Vorfall entschuldigt und zwei Tage später erneut mit dem Laserpointer hantiert und eine 30-jährige Tankstellenmitarbeiterin im Auge verletzt, die über Wochen nicht mehr klar sehen konnte.

    „Sie haben nicht an einem einsamen Parkplatz mit dem Laserpointer gespielt, sondern an einer viel befahrenen Straße und haben dort sogar auf einen Rettungswagen mit Blaulicht gezielt, in dem eine Frau lag, die ins Krankenhaus musste“, sagte die Richterin. Die Angeklagten wurden zu Geldstrafen von 150 Tagessätzen (7500 und 4500 Euro) verurteilt. Der dritte Angeklagte, der an dem Vorfall mit dem Rettungswagen nicht beteiligt war, kam mit 90 Tagessätzen davon. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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