Mit dem Smartphone vom Büro aus den Staubsauger in der eigenen Wohnung einschalten oder den Automaten, der die Katze mit Futter versorgt: Viele Aufgaben können heutzutage über sogenannte Smart-Home-Systeme gesteuert werden. Welche Technologie sich dahinter verbirgt, wollen Oliver Sauter (20) und Matthias Hofmann (24) mit „Eduprog“ vermitteln. Mit ihrer Geschäftsidee wollen die Kemptener Studenten zeigen, warum Programmieren auch im Alltag nützlich sein kann und so junge Menschen für diesen Berufszweig begeistern.
„Jeder trägt einen Mikrocontroller als Handy mit sich herum, aber viele wissen gar nicht, wie es funktioniert. Was im Inneren eigentlich passiert, wenn ich auf einen Knopf am Bildschirm drücke“, sagt Sauter, der wie sein Kollege Mechatronik im vierten Semester studiert. Mikrocontroller sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Geschäftsidee. Mit „Eduprog“ wollen sie Produkte vertreiben - etwa eine Bewässerungsanlage, einen Lichtschaltroboter oder einen Süßigkeitenspender -, die Kundinnen und Kunden zusammenbauen, selbst programmieren und digital steuern können. Was sie von anderen Anbietern auf diesem Markt unterscheidet? Es gebe eine Schritt-für-Schritt-Anleitung auf einer öffentlich zugänglichen Website, sagt Sauter. Das Angebot solle möglichst niedrigschwellig sein.

Aktuell nehmen die beiden Studenten mit diesem Konzept am 5-Euro-Business-Wettbewerb der Hochschule Kempten teil. Mit fünf Euro Startkapital und begleitet von Wirtschaftspaten und Experten entwickeln Studierende dabei Geschäftsideen. Sauter sagt: „Wir wollen danach auf jeden Fall weiter machen und ein Unternehmen gründen.“
Eduprog soll auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Er habe während der Corona-Pandemie seine Liebe zur Technik entdeckt, ein erstes Mikrocontroller-Projekt umgesetzt und angefangen, Programmier-Codes zu schreiben. Frustriert habe ihn, dass die Produkte oft alltagsfern waren und danach im Schrank verstaubten. Das wolle er mit „Eduprog“ ändern. Kontakt zu Schulen haben er und Hofmann nach eigener Aussage bereits aufgebaut und einige positive Rückmeldungen erhalten. Sie könnten sich vorstellen, auch an den Lehrplan angepasste Produkte zu entwickeln.

Neben Kindern und Jugendlichen wollen sie Erwachsene ansprechen, die sich für Technologie interessieren - entweder als Hobby oder als mögliche Karriererichtung. Sauter sagt: „Gerade im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist der Fachkräftemangel hoch.“ Auch ein Abomodell für Stammnutzer der Eduprog-Website gehöre zur Geschäftsidee. Außerdem sollen ihre Produkte mit bestehenden Smart-Home-Systemen vernetzt werden können. Nun müssen die beiden Gründer aber erst einmal beim Hochschulwettbewerb überzeugen.
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