„Alles muss raus. Wir schließen das Jahr ab“. Wer momentan in Kemptens Innenstadt unterwegs ist, sieht an fast jedem Ladenfenster solche Sätze. Rabatte von 20 bis 70 Prozent versprechen Schnäppchenpreise. „Ausverkauf, bevor der harte Lockdown kommt“, heißt es vor allem in Mode- und Schuhgeschäften. Und an mancher Ladentür hängt jetzt schon jenes Schild, das Joachim Saukel, Beauftragter des Stadtrats für Tourismus und Stadtmarketing, im nächsten Jahr an vielen weiteren Türen befürchtet: „Wir schließen diese Filiale“. Denn Corona, sagt der Freie-Wähler-Stadtrat, sei ein Brandbeschleuniger für den Handel. Mitarbeiter in Geschäften geben ihm recht. Noch nie, sagt eine langjährige Verkäuferin in einer Boutique, sei die Lage derart katastrophal gewesen wie jetzt. Es sei beängstigend.
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