Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kempten
Icon Pfeil nach unten

Maibaum-Diebstahl im Oberallgäu: So klauen Gruppen die Traditionsbäume

Tradition

In Oy und Dietmannsried zugeschlagen: Zweimal gelingt ein Maibaum-Klau im Oberallgäu

    • |
    • |
    • |
    Die St.-Lorenz-Maibaumjäger haben wieder zugeschlagen: Diesmal in Dietmannsried.
    Die St.-Lorenz-Maibaumjäger haben wieder zugeschlagen: Diesmal in Dietmannsried. Foto: Simon Kreuzer

    Eine späte Rache war der Maibaum-Diebstahl nicht, erzählt Marius Segschneider und lacht. 1991 hätten zuletzt die Oyer den Maibaum aus Faistenoy und Mittelberg gestohlen. Nun schlug eine Gruppe von 20 jungen Männer quasi zurück und ging auf Beutetour im Nachbarort. Die Idee für den Maibaum-Klau entstand spontan, sagt Segschneider: „Da der Maibaum bereits seit Tagen im Kurpark in Oy hergerichtet war und in dieser Nacht nicht bewacht wurde, ergriffen wir die Chance.“

    Auf einem Wagen schoben die Diebe den Maibaum aus Oy

    Mittlerweile ist der Maibaum wieder in seinem Heimatort und schmückt nun den Dorfkern. Am Vormittag des 1. Mai lieferten ihn die Männer, die größtenteils aus Faistenoy und Mittelberg stammen, zurück nach Oy - begleitet wurde der Zug standesgemäß von Blasmusik. Auf 100 Liter Bier und eine gemeinsame Brotzeit einigten sich die Diebe mit den Bestohlenen.

    Diese Auslöse haben sie sich auch verdient. Denn hinter der Tradition steckt einiger Aufwand. Segschneider sagt: „Von Hand legten wir den bereits auf Stelzen gebockten Baum wieder auf den Boden und beförderten ihn auf einem Wagen aus dem Dorf hinaus. Dieses Vorhaben dauerte knapp eineinhalb Stunden und um 3.25 Uhr überschritten wir das Dorfschild.“ Diese Grenze muss überschritten werden, so verlangt es eine der Regeln, die sich um den Brauch ranken, der in Teilen des Allgäus noch immer gepflegt wird.

    So beförderte die Gruppe aus Faistenoy und Mittelberg den Maibaum aus Oy heraus.
    So beförderte die Gruppe aus Faistenoy und Mittelberg den Maibaum aus Oy heraus. Foto: Markus Diepolder

    Die Maibaumjäger aus Heiligkreuz waren wieder auf Beutetour

    Einige Tagen zuvor gelang bereits den Heiligkreuzer Maibaumjägern „St. Lorenz“ der Maibaum-Klau - in den vergangenen Jahren schlug die Gruppe vielfach in der Region zu. 38 Männer und Frauen zogen diesmal in der Nacht auf den 24. April nach Dietmannsried aus, um den dortigen Baum zu stehlen. Auch dieser ist mittlerweile wieder in die Hände seiner Besitzer zurückgekehrt, sagen Lukas Prestel und Simon Kreuzer. Die Heiligkreuzer Maibaumjäger haben dafür ebenfalls eine Auslöse verhandelt: Fünf Kästen Bier und vier Kilo Leberkäse.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden