Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kempten
Icon Pfeil nach unten

Mobil 365: Wird das ÖPNV-Konzept fürs Oberallgäu deutlich teurer?

Mobil 365 im Oberallgäu

Der ÖPNV im Oberallgäu soll besser werden - Doch wird nun doch alles teurer als gedacht?

    • |
    • |
    • |
    Auch Rufbusse sind Teil des ÖPNV-Konzepts „Mobil 365“ im Oberallgäu. Nun sind allerdings die ohnehin bereits kritisierten Kosten weiter gestiegen.
    Auch Rufbusse sind Teil des ÖPNV-Konzepts „Mobil 365“ im Oberallgäu. Nun sind allerdings die ohnehin bereits kritisierten Kosten weiter gestiegen. Foto: Matthias Becker

    Das Konzept „Mobil 365“ soll den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) im Oberallgäu deutlich verbessern - im Frühjahr beschäftigten sich die Gemeinden mit dem Vorschlag des Landkreises; teils kontrovers, vor allem wegen der angekündigten Zusatzkosten von 7 Millionen Euro pro Jahr. Seither ist es still um das Thema geworden. Nun allerdings steht ein deutlich höheres Defizit im Raum.

    8,5 Millionen statt 7 Millionen Euro könnten die geplanten Verbesserungen im ÖPNV kosten, sagte kürzlich Waltenhofens Bürgermeister Stefan Sommer öffentlich. Diese Kosten trägt der Landkreis, den wiederum die Gemeinden finanzieren. Entsprechend würden sich Mehrkosten auf die Oberallgäuer Kommunen verteilen. Von denen sahen einige ausgerechnet die Finanzierbarkeit des Konzepts kritisch.

    Was ist dran an den 8,5 Millionen Euro - und damit einer Kostensteigerung von 24 Prozent? Laut Landratsamt spiegeln solche Aussagen „möglicherweise Zwischenstände oder grobe Schätzungen wider, die nicht den finalen Berechnungsstand darstellen“. Tatsächlich handle es sich bei bisherigen Zahlen um eine „fortgeschriebene Kostenprognose“.

    ÖPNV-Ausbau im Oberallgäu: Wird „Mobil 365“ deutlich teurer?

    Die aktuellste, umfassende Prognose werde im Juli dem Kreistag in öffentlicher Sitzung vorgestellt. Denn verschiedene dynamische Faktoren beeinflussen die Kosten, etwa das allgemeine Preisniveau und branchenspezifische Entwicklungen wie Lohn-, Energie- und Betriebskosten. Auch bei möglichen staatlichen Zuschüssen habe es Veränderungen gegeben, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit.

    Im Juli werde der Kreistag über die Umsetzung des neuen ÖPNV-Konzepts entscheiden. Bis dahin würden Verbesserungsvorschläge geprüft.

    Anfang des Jahres signalisierten 25 von 28 Kommunen grundsätzliche Zustimmung für das Konzept, für die Finanzierung durch eine höhere Kreisumlage nur 60 Prozent. Bei einer Bürgerbefragung stimmten 81 Prozent für das Konzept, 1,5 Prozent der Bevölkerung nahmen teil.

    Bessere Angebote bei Fahrten in Bus und Bahn im Oberallgäu - Wird Mobil 365 teurer?

    Landrätin Indra Baier-Müller sieht darin laut einer Pressemitteilung eine erfreuliche Bestätigung für die Pläne. Sie räumt aber ein, dass eine höhere Abgabe an den Landkreis für Kommunen eine Herausforderung darstelle. „Gemeinsam werden wir sicherstellen, dass die Belastungen für die Kommunen tragbar bleiben.“ Das habe höchste Priorität. Auf Nachfrage heißt es vom Landratsamt, dass zusätzliche Belastungen nur tragbar sein werden, „wenn gleichzeitig an anderer Stelle kompensierende Maßnahmen erfolgen“. Die angespannte Haushaltslage sei dem Landkreis bewusst.

    Wie berichtet, sieht „Mobil 365“ weitgehende Verbesserungen vor: Unter anderem sollen auf den Hauptlinien Busse künftig morgens ab 5 Uhr und bis in die späten Abendstunden verkehren. Je nach Wochentag würde es Fahrmöglichkeiten bis 21 oder 23 Uhr geben. Zudem sind Rufbusse vorgesehen, um zusätzliche Gebiete zu erschließen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden