Es sei gefährlich und es sei schmutzig in den Straßen von Benin City im Süden Nigerias, erzählt die 17-jährige Victoria Ovbiagele. Nur selten verlassen ihre Mutter, sie und ihre drei Geschwister das Haus. „Dass das Leben hier so ist, ist nicht die Schuld der Menschen. Das ist eben die Realität. Aber wir kennen das so nicht“, sagt Victoria. Sie sei oft krank, fühle sich kraftlos. Alles ganz anders als im gewohnten Kempten. Dort lebte Familie Ovbiagele neun Jahre bis zu ihrer Abschiebung Ende Mai (wir berichteten). Dass das jetzt ihr Alltag ist und sie in einem Land lebt, das sie kaum kenne, könne sie noch immer nicht realisieren. Sie gibt die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Allgäu nicht auf. Victoria sagt: „Ich hoffe, dass die Menschen uns nicht vergessen.“
Familie Ovbiagele abgeschoben