Feierlich ist in Obergünzburg von dem Verstorbenen Ludwig Beck Abschied genommen worden. „Der Wert der heiligen Messe wird bei dem Verstorbenen in dem Maß zugemessen, das er im irdischen Leben in dieses Geheimnis gesetzt hat!“ Mit diesen Worten der heiligen Theologin Katharina von Genua 1447 würdigte Pfarrer Walter Böhmer in seiner Einführung die Treue, mit der der 95-jährige Ludwig Beck seine tiefe Religiosität lebte und auf den Besuch der Hl. Messe sein ganzes Tun ausrichtete. „Mit gleicher Freude und Hingabe widmen wir ihm heute die Hl. Messe in der Bergkirche St. Nikolaus“, betonte der Geistliche. Danach ging er auf die Biografie des Verstorbenen ein.
Das hat Ludwig Beck bei seinem Wirken für Obergünzburg ausgezeichnet
1929 in Obergünzburg geboren, lernte Ludwig Beck bereits vor seinem Schuleintritt das Klarinettenspiel. 1945 wurde er noch wenige Wochen vor Kriegsende zum Militär einberufen. Er studierte in München Architektur und Bauingenieurwesen und stieg mit 23 Jahren in das Beck'sche Baugeschäft ein. 1961 heiratete er, insgesamt wurden dem Ehepaar Ludwig und Elisabeth Beck vier Kinder geschenkt.
Er brachte sich in vielfältiger Weise in seiner Heimat ein und prägte die aufwärts strebenden Entwicklungen der Nachkriegsjahre im Ort und im Günztal.
Bürgermeister Lars Leveringhaus würdigte in seinem Nachruf das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement, das Ludwig Beck nicht nur als langjähriges Mitglied von 1956 bis 1990 im Gemeinderat durch seinen ausgeprägten Sachverstand auszeichnete, sondern auch die hohe Wertschätzung, die er als zweiter Bürgermeister in den Jahren von 1960 bis 1972 durch seinen Weitblick erlangte.
Ein Musiker von Kindesbeinen an
Zweiter Vorsitzender Heinrich Fleschutz sprach im Namen des Blasorchesters Obergünzburg mit angeschlossener Jugendkapelle und den Pfutzgern mit bewegenden Worten von der Strahlkraft, mit der Ludwig Beck insbesondere auf die Nachwuchsspieler wirkte und für die er beispielgebendes Vorbild für Musikfreude und Musikbegeisterung war. Für seine außergewöhnlichen Verdienste in 70 Jahren aktiver Mitgliedschaft im Orchester wurden ihm Ehrenmitgliedschaft und besondere Auszeichnungen des Bayerisch Schwäbischen Musikbundes zuteil.
Das Blasorchester unter Leitung von Manfred Wörz-Maurus gestaltete das Requiem in dem voll besetzten Gotteshaus, und ein Klarinetten-Sextett widmete Ludwig Beck zu Ehren einen Solopart.
Seit Jahrzehnten mit der Pfarrei St. Martin in Obergünzburg verbunden
Michael Bauer als Pfarrgemeinderats-Vorsitzender von St. Martin erinnerte an die 60 Jahre, in denen Ludwig Beck bei Festgottesdiensten im Kirchenorchester als Klarinettist mitwirkte und dafür schon 2010 von der Pfarrei und der Diözese Augsburg mit Urkunden ausgezeichnet wurde.
Ludwig Beck habe sich aber auch mit der Renovierung der Bergkirche St. Nikolaus vor 45 Jahren ein Denkmal gesetzt, so Michael Bauer in seiner Würdigung, bei der er sich mit 170 freiwilligen Helfern durch großzügiges Mitwirken und kostenlosem Bereitstellen von Handwerksgeräten und Baumaschinen eingebracht habe.
Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Kolpingfamilie erwiesen bei der Trauerfeier ebenso ihrem langjährigen Mitglied die letzte Ehre.
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