Marktoberdorf darf sich auf ein besonderes Konzert freuen: Nach vier Jahrzehnten kehrt die Kultband „Up“ wieder auf die Bühne zurück. Am Sonntag, 12. Oktober, spielt das Ensemble um 19 Uhr in der Filmburg – mit ungebrochener Spielfreude und musikalischer Reife. Harald Rüschenbaum saß damals bereits als Anfang 20-Jähriger am Schlagzeug. Nun ist er als 69-Jähriger mit seinen Bandkollegen in den Probenraum und auf die Bühne zurückgekehrt. „Es war sofort wieder wie früher“, sagt er und lacht.
Harald Rüschenbaum: „Wir haben mit großer Hingabe die Musik entdeckt“
Spricht man mit Rüschenbaum über „Up“, benutzt er das Wort Kultband nur sehr zögerlich. Die Großen? Das waren damals Fanta4, sagt er. „Wir haben die Basis auseinandergenommen.“ Mit „wir“ meint Rüschenbaum Jörg Widmoser (e-Violine), Peter Wölpl (e-Gitarre) und Peter Christl (e-Bass). Die Vier lernten sich damals direkt nach der Schule kennen. Sie waren jung, machten gerne Musik und trafen sich zu einer Zeit, in der die Münchner Jazzszene eine Flaute erlebte. Und was passiert, wenn vier kreative Köpfe zehn Stunden am Tag und vier bis fünf Tage die Woche zusammen im Probenraum verbringen? Es entsteht etwas Neues! „Wir haben gegraben und mit einer großen Hingabe die Musik entdeckt“, schildert Rüschenbaum.
So beschritt „Up“ damals neue Wege - als klangliches Experiment und Abenteuer. Die Band kam auch nach Marktoberdorf. Monika Schubert, die 1983 das Mobilé eröffnet hatte, fragte das Ensemble kurzerhand für ein Konzert an. Der Beginn von etwas Großem. Das ist nicht die einzige Verbindung, die Rüschenbaum zu Marktoberdorf hat. Rüschenbaum war bis 2025 über Jahrzehnte hinweg der Künstlerische Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern. Er entwickelte dort völlig neue pädagogische Konzepte, für die er und sein Team mit dem Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet wurden. Seine Arbeit und Zeit bei „Up“ habe ihm dabei geholfen, sagt er. „Es hat jeden von uns weitergebracht“, sagt Rüschenbaum. Die vier Musiker trennten sich nach erfolgreichen Jahren, und jeder von ihnen verfolgte seine eigene Karriere.
Hier gibt es Tickets für das Konzert in der Filmburg Marktoberdorf
„Vier Leben finden sich nun wieder“, sagt Rüschenbaum. Warum ausgerechnet jetzt? „Wir sind nun alle in anderen Lebensabschnitten“, sagt Rüschenbaum. „Jeder hat etwas hinter sich und resümiert.“ Die Spiellust sei immer noch da. Wie früher, aber doch irgendwie anders. Denn jeder bringt Erfahrungen mit, die er vor Jahren noch nicht hatte. „Und damit können wir was bewegen“, sagt Rüschenbaum.
Die Jazz-Rock-Latin-Funk-Band „Up“ feiert am Sonntag, 12. Oktober, um 19 Uhr in der Filmburg Marktoberdorf großes Comeback. Tickets gibt es unter info@filmburg.de oder telefonisch unter der Nummer 08342/ 91 66 83.
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