Wie kann mehr Bio im Allgäu gelingen? Darum ging es in der Biolandhalle bei der Allgäuer Festwoche in Kempten. Am Messeauftritt von Bioland trafen sich dazu Vertreter von Bioland Allgäu mit Verarbeitern und weiteren Akteuren des Biobereiches. In diesem Jahr lag das Augenmerk auf die Auswirkungen des jetzt verbindlichen Weidegangs für Pflanzenfresser im Biobereich auf den Milchmarkt.
Die Vertreter der beiden größten Biomilcherfasser Deutschlands, Christian Wagner für Andechser Natur und Hubert Dennenmoser für Allgäu Milch Käse, referierten aus Sicht der Verarbeiter. Oliver Alletsee als Landesvorsitzender von Bioland schilderte den Verlauf der Verhandlungen zum Weidegang.
„Weidegang gehört zur DNA des Biolandbaues“
Christian Wagner und Hubert Dennenmoser betonten, dass die Verbraucher mit Recht davon ausgehen dürfen, dass Biomilch von Kühen stammt, die im Sommer auf die Weide gehen. Das benannte ebenfalls die Kreissprecherin von Bioland im Oberallgäu, Karin Agerer: „Der Weidegang für unsere Kühe gehört zur DNA des Biolandbaues.“ Bioland könne garantieren, dass „unsere Tiere Weidegang haben und damit das Bild der Region prägen, von der auch unser Tourismus lebt“.

Dennenmoser blickte weit in die Geschichte zurück: „Die guten Voraussetzungen für den Weidegang im Allgäu haben wir in diesem Fall unseren Fürstäbten zu verdanken. Rupert von Bodman regte die Allgäuer Vereinödung an und schuf damit die Grundlagen für heute.“ Christian Wagner ergänzte, dass die Voraussetzungen zum Umstieg in den Biolandbau selten so gut waren wie heute: „Mit 65 bis 67 Cent pro kg Biomilch im jetzigen August haben wir einen historischen Höchststand beim Auszahlungspreis für Biomilch erreicht.“ Da auch der Absatz stetig steige, bestünden gute Voraussetzungen, das Preisniveau länger zu halten: „Die Molkereien sind aufnahmebereit für neue Bioland Milcherzeuger“, sagte Wager.
Die Handwerkskunst der Sennen muss gepflegt werden, findet ein Experte
Zum Abschluss vervollständigte Robert Röhrle vom Allgäuer Sennenverband die Runde. Er verwies auf das historische Erbe der Sennen für die Entwicklung des Allgäus. Die heutige Landschaft mit der Milchviehhaltung und die vielen großen und kleinen Verarbeitungsstätten haben die Region geprägt. „Das alles ist der Handwerkskunst der Sennen zu verdanken“, erklärte Röhrle. Diese Tradition zu pflegen und neue Sennen zu motivieren, sei das Ziel des Verbandes.
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