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Marktoberdorf
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Feuerwehr Marktoberdorf: Neues Löschfahrzeug gegen Waldbrand

Premiere im Ostallgäu

Neues Fahrzeug der Feuerwehr Marktoberdorf kann viel mehr als nur löschen

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    Als wahrscheinlich erste Feuerwehr im Ostallgäu erhält Marktoberdorf ein Tanklöschfahrzeug, das speziell für Wald- und Flächenbrände ausgerüstet ist. Es ist ebenso für herkömmliche Einsätze nutzbar.
    Als wahrscheinlich erste Feuerwehr im Ostallgäu erhält Marktoberdorf ein Tanklöschfahrzeug, das speziell für Wald- und Flächenbrände ausgerüstet ist. Es ist ebenso für herkömmliche Einsätze nutzbar. Foto: Lino Mirgeler, dpa (Symbolbild)

    Die Feuerwehr Marktoberdorf könnte Vorreiter im Ostallgäu sein. Sie hat bei der Stadt einen Ersatz für ein 25 Jahre altes Löschfahrzeug beantragt. Aber nicht irgendein Löschfahrzeug. Es soll eines werden, dass sich außer für normale Einsätze auch bei Hochwasser und besonders für das Bekämpfen von Wald- und Flächenbränden eignet. Das ist zwar teurer, aber dafür vielseitiger einsetzbar, hieß es in der Sitzung des Stadtrats, der dem Wunsch der Feuerwehr nachkommen will.

    Statistik zeigt: Gefahr von Waldbränden in Marktoberdorf steigt

    Die Begründung der Feuerwehr umfasst mehrere Aspekte. Allen voran steht der Klimawandel und damit verbunden die größere Trockenheit, die die Gefahr von Wald- und Flächenbränden auch in Marktoberdorf steigen lässt. Die Feuerwehr verweist auf Statistiken von Freistaat und Bund. Demnach waren 2023 für Marktoberdorf an 32 Tagen Waldbrandgefahr der Stufe vier (hohe Gefahr) ausgerufen worden. Sogar der Oktober war mit neun Tagen dabei.

    Das Stadtgebiet umfasst rund 100 Quadratkilometer, davon sind 30 Wald und Moos und über 50 Grünland – für normale Löschfahrzeuge also unwegsames Gelände. Das größte zusammenhängende Waldgebiet ist der Sulzschneider Forst. Hinzu kommen laut Auflistung der Feuerwehr Buchel, Lindenallee, viele Moosgebiete und nicht zuletzt zwei Waldkindergärten und zahlreiche Aussiedlerhöfe. Im Stadtgebiet gebe es kein Löschfahrzeug, das trotz Allrad mit Straßenreifen ins Gelände kann, schreiben Kommandant Michael Strauß und sein Stellvertreter Markus Jüngling. Mehrfach hätten sie die Folgen erlebt: Zeitraubend mussten Schlauchstrecken gelegt werden. „In der Zeit kann die Ausbreitung des Feuers meist nicht verhindert werden.“

    Das neue Löschfahrzeug ist eine Premiere im Ostallgäu

    Nun soll es ein Unimog mit Spezialausrüstung und 3000-Liter-Tank richten. Nicht für jede Feuerwehr, aber für eine Stützpunktwehr wie Marktoberdorf mache die Anschaffung Sinn, sagt Kreisbrandrat Markus Barnsteiner im Gespräch mit unserer Redaktion. Dank neuer Technik am Motor könne das Fahrzeug gleichzeitig fahren und die Pumpe antreiben, „das gab es bisher nicht“. Während der Fahrt im Schritttempo könne nun gelöscht werden. Und falls ein Glutnetz beim Überfahren plötzlich wieder aufflamme, könne die Löscheinrichtung am Fahrzeugboden Auto und Helfer schützen.

    Die Kosten liegen laut Kämmerer Wolfgang Guggenmos für dieses Spezialfahrzeug bei 650.000 Euro – gut 100.000 Euro mehr als für ein reguläres Löschfahrzeug. Landkreis und Freistaat geben insgesamt 173.000 Euro als Zuschuss. Es werde geprüft, sich beim Kauf mit anderen zusammenzuschließen, um Rabatt zu erhalten.

    Dies ist das letzte Fahrzeug, das im Beschaffungskonzept steht. Georg Martin (Grüne) riet, bald eine neue Liste zu erstellen.

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