Das Landratsamt Ostallgäu arbeitet mit der Technischen Universität München und der Alago Technologies UG an einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Baugenehmigungsverfahren. Konkret geht es um die Vereinfachung von Außenterminen. Deren Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation sind oft aufwendig – besonders, wenn viele Beteiligte oder komplizierte Bauvorhaben im Spiel sind.
„Unser Ziel ist es, die Untere Bauaufsichtsbehörde mithilfe einer KI-basierten Softwarelösung bei ihren Aufgaben spürbar zu unterstützen. Profitieren sollen davon am Ende insbesondere unsere Kommunen sowie die Bürgerinnen und Bürger“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Zudem rechnen wir durch das Projekt mit weiteren wichtigen Erkenntnissen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung und hoffen, dass diese auch auf weitere Themengebiete übertragbar sind.“

Landratsamt Ostallgäu arbeitet mit der TUM zusammen
Die Projektleitung liegt bei der Technischen Universität München. Projektleiterin Dr.-Ing. Judith Fauth vom Lehrstuhl für Computing in Civil and Building Engineering begründet das Interesse an einer Kooperation mit dem Landratsamt: „Gerade, weil Außentermine in bauaufsichtlichen Verfahren bisher wenig wissenschaftlich beleuchtet wurden, bietet dieses Projekt eine spannende Chance. Mich begeistert besonders, dass wir mit der Bauaufsicht praxistaugliche Lösungen entwickeln. Solche partnerschaftlichen Ansätze und das Engagement des Landratsamts Ostallgäu zeigen, wie wertvoll es ist, dass Verwaltung und Forschung zusammenarbeiten.“
Die technische Umsetzung übernimmt die Alago Technologies UG. Gefördert und unterstützt wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Künstliche Intelligenz soll die Verwaltung verbessern
Im Februar 2025 wurde die Projektidee im Kreisausschuss vorgestellt und dort einstimmig befürwortet. Auch die Verwaltung hatte sich ausdrücklich für eine Realisierung des Projektes ausgesprochen, da die zu erwartenden Verbesserungspotenziale im bauaufsichtlichen Verfahren vorab sorgfältig geprüft wurden.
Ende Mai erfolgte der Auftakt-Workshop im Landratsamt. Dabei wurde allen Beteiligten ein grundlegendes Verständnis für Künstliche Intelligenz vermittelt. Für den Workshop zieht der Sachgebietsleiter des Staatlichen Bauamts, Benedikt Degenhart, ein positives Fazit: „Wir haben viele erfolgsversprechende Ideen gesammelt, wie Künstliche Intelligenz im bauaufsichtlichen Verfahren unterstützen könnte und wie eine Automatisierung der fachlichen Prozesse gelingen kann.“ Ansatzpunkte seien etwa die Zusammenfassung und visuelle Darstellung von Bauakten per Mausklick. Auch die KI-basierte Erstellung von verfahrensbezogenen Checklisten oder die automatische Erstellung von Protokollen sei denkbar.
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