Die Bethlehemer Dorfweihnacht im Herzen der rund 1500 Seelengemeinde Lengenwang könnte man durchaus als Erfolgsgeschichte bezeichnen. In diesem Jahr fand bereits die elfte Auflage des dörflichen Großereignisses statt. Schon Monate vorher kümmerten sich Monika und Arnold Hollick um die Werbung. Doch mittlerweile ist die perfekt organisierte Großveranstaltung ein Selbstläufer, der weit über das Ostallgäu hinaus bekannt ist.
Nur ein ganz bestimmtes Licht darf an den Weihnachtsbuden hängen
Einen Namen gemacht hat sich der Weihnachtsmarkt aber auch aufgrund seiner harmonischen und besinnlichen Einheitlichkeit. Das Ehepaar Hollick achtet penibel darauf, dass nur warmweißes Licht, rote Weihnachtskugeln und beschriftete Holzschilder an den Buden hängen. Die weiteren, ausgefallenen Dekorationen auf dem gesamten Gelände, sind sehr beliebte Fotomotive bei den Besuchern.
Kein Wunder, das ganze Jahr über werden die hölzernen Unikate in Eigenarbeit von den Hollicks hergestellt. Und jedes Jahr kommen neue Blickfänge hinzu. Manchem Besucher gefiel die Dekoration allerdings zu gut. Es sind auch ein paar Teile abhandengekommen, wie Monika Hollick erzählt. Ein Engel sei fortgeflogen und ein Hase vom Märchenweg davon gehoppelt.
Vor dem Beginn des Marktes herrschte bereits emsige Betriebsamkeit
Rund eine Woche vor der Dorfweihnacht begann dieses Jahr bereits die „heiße Phase“. Die zahlreichen Helfer der mitwirkenden Vereine wurden am Samstagmorgen von Schneemassen begrüßt. Alle verfügbaren Räumfahrzeuge und Schaufeln waren stundenlang im Einsatz, um Budendächer und den weitläufigen Platz vom Schnee zu befreien. Die Verkaufshütten der Aussteller waren bereits ein paar Tage vorher von den Bauhofmitarbeitern aufgestellt worden. Doch am Samstag war offiziell der Aufbautag für die Lengenwanger Vereine, die für die kulinarische Versorgung zuständig waren.

Insgesamt säumten den Platz dann rund 30 Buden. Hinzu kam noch die Vorführung verschiedener Handwerke im Handwerkerstadel im angrenzenden Pfarrheim. Alle zogen dabei an einem Strang, um den Besuchern die beste, weihnachtliche Atmosphäre bieten zu können. Während der letzten Tage wurde der Platz dekoriert. Dabei gab es laut Arnold Hollick viele helfende Hände vonseiten der Lengenwanger Senioren. Ein wichtiger Termin war dann noch die große Beleuchtungs- und Funktionsprobe am Donnerstag vor dem Beginn der Drei-Tage-Weihnacht.
Am Freitag fand trotz strömendem Regen die Eröffnung statt
Am Freitag fand dann die feierliche Eröffnung statt, traditionell mit Musik (Alphornbläser und Musikkapelle Lengenwang) und kirchlichem Segen. Leider öffnete dabei in diesem Jahr auch der Himmel seine Pforten und lieferte diesmal nicht sehr viel Schnee, sondern sehr viel Regen. Pater Shiju Pulickal segnete auch das Feuer, das von den Ministranten an jede Bude gebracht und so der feierliche Startschuss erteilt wurde.

Trotz des Regens kamen zahlreiche Besucher nach Lengenwang. Am zweiten Weihnachtsmarkttag herrschte überwiegend gutes Wetter, was sich auch an den rekordverdächtigen Besucherzahlen bemerkbar machte. Beliebt waren auch immer die musikalischen Auftritte der Lengenwanger Kinder und der Singgruppe Andiamo und der Besuch des Nikolaus. Seine Engelschar verteilte Nikolaussäckchen an erwartungsvolle Kinderaugen.
Musikalisch untermalt wurde der Markt auch am Sonntag. Alphornbläser und Musikverein unterhielten bei bestem Wetter die unzähligen Weihnachtsmarktgäste. Geschafft und zufrieden blicken alle Verantwortlichen, Helfer und Aussteller auf die vergangenen drei Tage zurück. Und wie immer gilt: Nach der Bethlehemer Dorfweihnacht ist vor der Bethlehemer Dorfweihnacht.
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