Ein oder mehrere Unbekannte haben in Marktoberdorf und Umgebung versucht, Kinder in ihr Auto zu locken. Die Polizei bekam in den vergangenen Tagen zwei Meldungen von solchen Vorfällen. Am Dienstagmittag wurde ein Kind auf dem Schulweg im südlichen Stadtgebiet von Marktoberdorf von einem unbekannten Mann angesprochen. Er bot an, das Kind auf dem Nachhauseweg zu begleiten. Das Kind lehnte das Angebot ab. Der Mann war mit einem silberfarbenen VW-Bus unterwegs.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am Mittwochabend im Ortsbereich Lengenwang. Ein weiteres Kind wurde von einem Mann aus einem schwarzen Audi heraus angesprochen, ob es mitfahren möchte. Auch in diesem Fall reagierte das Kind vorbildlich, lehnte das Angebot ab und machte sich sofort auf den Heimweg.
Marktoberdorf: Mann will Kinder in sein Auto locken
Polizeisprecher Martin Hämmerle vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West rät Eltern, Kinder für solche Vorfälle zu sensibilisieren. Sie sollten regelmäßig daran erinnert werden, dass sie niemals ohne Erlaubnis mit Fremden mitgehen dürfen. Der Nachwuchs müsse wissen, dass er jederzeit gegenüber einem Erwachsenen „Nein“ sagen darf. Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie nicht verpflichtet sind, mit fremden Erwachsenen zu sprechen oder ihnen Auskünfte zu geben.
„Es ist wichtig, dass das Kind zeigt, dass ihm die Situation unangenehm ist“, sagt Hämmerle. Sätze wie „Lassen Sie mich in Ruhe“ machen auch für Außenstehende deutlich, dass das Kind belästigt wird. Wichtig sei dabei, zu siezen. So wird klar, dass die Person dem Kind fremd ist.
Fremde wollen Kinder ins Auto locken: Polizei appeliert an Eltern
Wer Zeuge von einem solchen Vorfall wird, sollte laut Hämmerle sofort die Polizei rufen. Sich das Kennzeichen merken oder ein Foto davon machen, kann den Beamten helfen, den Täter zu finden. Der Polizeisprecher empfiehlt auch, sich sofort aufzuschreiben, wie er und das Auto aussahen. Ansonsten passiert es schnell, dass Zeugen den ein oder anderen Hinweis vergessen.
Prinzipiell rät Hämmerle auch zur Vorsicht, wenn solche Nachrichten in den Sozialen Medien verbreitet werden. Die Info könne man zwar teilen, es sei aber wichtig, nicht alles für bare Münze zu nehmen „Das bauscht sich schnell auf“, sagt er. „Im Zweifelsfall kann man auch bei der Polizei anrufen und nachfragen, ob die Nachricht stimmt.“ Die Polizei Marktoberdorf bittet um Zeugenhinweise zu beiden Vorfällen unter der Telefonnummer 08342 96040.
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