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Marktoberdorf
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Renovierte Rochuskapelle: Ein Blick in Bertoldshofens Kapelle

Tag der offenen Tür

Diese Marktoberdorfer Kapelle kennen die wenigsten von innen: Ein Besuch

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    So sieht die Rochuskapelle von außen aus.
    So sieht die Rochuskapelle von außen aus. Foto: Rosemarie Klimm

    Die Renovierung der Rochuskapelle in Bertoldshofen feierte die Kirchengemeinde mit einem Wochenende der offenen Kapellentür. Dabei zeigte Jürgen Lehmann seine Ikonensammlung. Filigrane Klosterarbeiten von Sophie Magold und Elfriede Wiedemann waren ausgestellt. Und Stadtpfarrer i.R. Wolfgang Schilling sprach abends über Engel als machtvolle Boten Gottes.

    Diese Geschichte hat die Rochuskapelle in Bertoldshofen

    Ursprünglich soll eine 1629 unter Pfarrer Michael Sperer „auf einer Anhöhe“ bei Bertolshofen errichtete Kapelle zu Ehren der Pestpatrone St. Rochus und St. Sebastian vorhanden gewesen sein. Ob sie auf dem Pestfriedhof am Nordabhang des Schlossberges stand, ist nicht abschließend erwiesen. Jedenfalls wurde sie ab 1686 am heutigen Standort, an der einstigen Salzstraße, neu errichtet.

    In der Rochuskapelle gab es viel zu sehen.
    In der Rochuskapelle gab es viel zu sehen. Foto: Rosemarie Klimm

    Da sie während des Neubaus der Pfarrkirche St. Michael für den Gottesdienst genutzt werden sollte, wurde 1727/28 eine Orgelempore eingebaut und eine neue Ausstattung angeschafft. Von den geschnitzten Bankreihen sind jedoch nur noch wenige vorhanden.

    Zu dem 2024 in Bertoldshofen gefeierten Bezirksmusikfest haben einheimische Handwerker die unter Denkmalschutz stehende Rochuskapelle außen mit Kalkfarbe neu gestrichen. Und wenn schon ein Gerüst dafür vorhanden war, sollte auch gleich der fehlende Schneeschutz angebracht werden, erzählte der ehemalige Kirchenpfleger Josef Stoß. Dabei wurde festgestellt, dass die teilweise noch handgefertigten Ziegel Schäden aufwiesen. So wurde auch gleich das ganze Dach abgedeckt, das Gebälk geprüft und wieder neu gedeckt.

    Marktoberdorfer Kapelle so belebt werden

    Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Stadler sorgte dann heuer mit vielen Helfern für eine Generalreinigung des Innenraums einschließlich eines neuen Kalkanstrichs und der Reparatur kaputter Fensterscheiben. Momentan wird die Rochuskapelle nur noch als Aussegnungshalle für Bertoldshofen genutzt. Doch nun frisch renoviert soll sie wieder etwas mehr belebt werden.

    Da alle nun sehen können, wie schön das Kirchlein eigentlich ist, soll es auch wieder für freudige Anlässe genutzt, Kinder- und Kleinkindergottesdienste in ihr durchgeführt werden, erklärten Stadtpfarrer Oliver Rid, Hildegard Stadler und Josef Stoß. So wurde bereits der Kinderkreuzweg in der Kapelle veranstaltet.

    Während der Öffnungstage erläuterte Jürgen Lehmann seine Ikonensammlung, die er teilweise gesammelt und teilweise selbst gemalt hat. Wie er erzählte, wurden Ikonen nicht nur in den Ostkirchen verwendet, sondern waren in allen Frühkirchen bekannt. So unter anderem auch in Äthiopien. Für einen orthodoxen Christen repräsentiere die Ikone die Anwesenheit des Dargestellten. Die Verehrung, die der Ikone erwiesen werde, gehe auf das Urbild, die abgebildete Person, über.

    Freuen sich über die gelungene Renovierung: (v. l.) der ehemalige Kirchenpfleger Josef Stoß mit seiner Frau, Jürgen 
Lehmann, Stadtpfarrer Oliver Rid und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard 
Stadler.
    Freuen sich über die gelungene Renovierung: (v. l.) der ehemalige Kirchenpfleger Josef Stoß mit seiner Frau, Jürgen Lehmann, Stadtpfarrer Oliver Rid und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Stadler. Foto: Rosemarie Klimm

    Mit Hingabe und Geduld haben Sophie Mangold und Elfriede Wiedemann die ausgestellten, filigranen Klosterarbeiten in jahrelanger Arbeit geschaffen. So bewahrten sie diese alte Tradition und schufen kleine Kostbarkeiten, die heute nicht nur Erinnerungen an eine gläubige Handwerkskunst sind, sondern auch ein Stück lebendiges Kulturerbe.

    Am Abend sprach dann noch Stadtpfarrer i.R. Wolfgang Schilling über die Aufgabe der Engel als Boten zwischen Gott und den Menschen. Anhand von Fotos des Wandteppichs von Schwester Arimata aus der Kirche zu den Heiligen Engeln in Landsberg am Lech ging er dann noch auf die jeweils darauf dargestellte Geschichte aus der Bibel ein.

    Gut besucht war die Ikonenführung mit Jürgen Lehmann, bei der er seine Sammlung zeigte.
    Gut besucht war die Ikonenführung mit Jürgen Lehmann, bei der er seine Sammlung zeigte. Foto: Rosemarie Klimm
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