Wenn man seine Arbeit gerne tut, sie mit viel Herzblut und Begeisterung erledigt, ist das ein Schlüssel zu Zufriedenheit und Erfolg im Berufsleben. Damit Jugendliche herausfinden können, welche Arbeit dies für sie sein könnte, veranstaltete das Netzwerk „SchuleWirtschaft“ Memmingen/westliches Unterallgäu nun die 19. Memminger Ausbildungsmesse. Rund 140 Betriebe aus Industrie, Handwerk und Dienstleistungsgewerbe sowie verschiedene Institutionen und Behörden präsentierten am Staatlichen Kaufmännischen Berufsbildungszentrum (BBZ) Jakob Küner, der Johann-Bierwirth-Schule sowie der FOS/BOS mehr als 220 Berufe und über 100 Studiengänge.
Ausbildungsmesse in Memmingen informiert über mehr als 200 Berufe
Laut Memmingens Oberbürgermeister und Schirmherr Jan Rothenbacher ist die Messe ein Erfolgsmodell zur Werbung für die duale Ausbildung. Demnach zeigten viele starke Unternehmen, was in der Region alles möglich sei. Wie wichtig es ist, dass Unternehmen Nachwuchskräfte finden, stellte der CSU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Klaus Holetschek, heraus. Er betonte, dass sich ohne funktionierende Wirtschaft der Sozialstaat – und am Ende der Kette auch der Wohlstand – nicht halten lasse. An der Politik sei es, die Rahmenbedingungen richtig zu stellen, denn die Betriebe bräuchten Planbarkeit und Verlässlichkeit.
Bei der Memminger Ausbildungsmesse im Fokus: die Rolle von KI
Schulleiterin Sandra Konzelmann freute sich, dass in der Johann-Bierwirth-Schule nun auch in Informatik ausgebildet werden darf. Die Messe mit kreativen Mitmachaktionen bezeichnet sie als „praktische Zukunftsplanung“ für die jungen Menschen. Dies bedeute: „Kontakte knüpfen für den zukünftigen Traumjob.“
Rektorin Monika Seybold von der Theodor-Heuss-Schule und Stephanie Sprick von der Personalabteilung bei Magnet-Schultz betonten, dass die Künstliche Intelligenz (KI) längst Teil der Ausbildung geworden sei. „KI verändert, wie wir lernen und arbeiten, sie ersetzt aber keine Menschen.“
Tiefe Einblicke in die Materie gab Dr. Marietta Menner vom Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg in ihrem Impulsvortrag. Dabei stellte die Geschäftsführerin klar: „KI ist ein tolles Werkzeug, sie ist immer wach und wird nie müde, sie hat aber auch ihre Grenzen.“

Azubis vermitteln Jugendlichen Einblicke in ihren Berufsalltag
Wie und in welchem Umfang KI in den Betrieben bereits eingesetzt wird, darüber konnten sich die potenziellen Azubis, Studenten und angehenden Fachkräfte bei zahlreichen Ausstellern ausgiebig informieren. Ausbildungsleiter Andreas Wilhelm von Magnet-Schultz etwa hatte die Azubis Matteo Briechle und Jakob Mayer mitgebracht, die auf einer Mitmach-Station die Funktionsweise filigraner Produkte praktisch erläuterten.
Otto Daufratshofer, gewerblicher Ausbildungsleiter der Firma Berger, will künftige Azubis informieren, welche Ausbildungen sie in dem Familienunternehmen absolvieren können. „In Praktikumsplätzen sehen sie, was auf sie zukommt“, fügt er hinzu. Berger stelle jährlich bis zu 18 Azubis ein.
Mit dem Slogan „Deine Talente – deine Chance“ wandten sich das Unternehmen Pester Pac Automation und Ausbildungsleiter Andreas Maier an mögliche neue Azubis. Der weltweit tätige Betrieb ist nach eigener Aussage auf Wachstumskurs und stellt jährlich rund 20 Auszubildende in allen Berufen – vom Mechatroniker bis zum Elektroniker – ein.
Heinz Haider, Obermeister der Elektroinnung Unterallgäu, ließ derweil Oskar Kaluga mit der VR-Brille (Virtual Reality) in die virtuelle Welt blicken. Das ermöglichte auch Eindrücke davon, was von der Logik her verbunden werden muss, wenn etwa Elektromobilität betrachtet wird: etwa das Zusammenspiel von der PV-Anlage auf dem Dach über eine Energiezentrale mit Batteriespeicher im Keller bis zur Wallbox in der Garage, mit der das Auto aufgeladen wird.
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