Es gibt neue Entwicklungen zur Zukunft der Kartause Buxheim. Der Bezirk Schwaben teilt mit, dass er im Jahr 2025 das Denkmal mit „überregional kulturhistorischer Bedeutung mit 50.000 Euro“ fördern wird. Mit der Ankündigung macht der Bezirk seine Förderzusage jetzt offiziell. Das Ziel: der Erhalt und Betrieb des Kartausenmuseums.
„Als Bezirk Schwaben und Eigentümer des barocken Chorgestühls haben wir ein großes Interesse an dem Erhalt der Kartause Buxheim. Sie ist Teil der bayerisch-schwäbischen Kulturlandschaft. Wir sind gerne bereit, einen Teil der ungedeckten Betriebskosten zu übernehmen.“
Martin Sailer, Bezirkstagspräsident
Die ehemalige Klosteranlage ist aufgrund ihrer fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Bausubstanz und ihrer barocken Ausstattung eine der am besten erhaltenen Kartausenanlagen im deutschsprachigen Raum.
„Als Bezirk Schwaben und Eigentümer des barocken Chorgestühls haben wir ein großes Interesse an dem Erhalt der Kartause Buxheim. Sie ist Teil der bayerisch-schwäbischen Kulturlandschaft. Wir sind gerne bereit, einen Teil der ungedeckten Betriebskosten zu übernehmen“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer.
Das ist das barocke Chorgestühl in der Kartause Buxheim
Größter Schatz der Anlage ist das europaweit einzigartige barocke Chorgestühl, das sich seit 1980 im Besitz des Bezirks Schwaben befindet.
Wibke Reimer, Leiterin der Abteilung Kultur und Heimatpflege beim Bezirk, betont: „Das Chorgestühl wurde Ende des 17. Jahrhunderts vom Tiroler Holzbildhauer Ignaz Waibl angefertigt. Es zählt zu den besten Bildhauerarbeiten des Hochbarocks in Süddeutschland. Das jahrzehntelange Engagement des Heimatdienstes Buxheim zum Erhalt und der Vermittlung dieses bedeutenden Kulturdenkmals ist schwabenweit vorbildhaft.“
Bis zu 13.000 Besucher im Jahr: Die Geschichte der Kartause Buxheim
Das Kartausenmuseum locke jährlich 10.000 bis 13.000 Besucherinnen und Besucher in die Gemeinde Buxheim. Die Anfänge der Kartause gehen zurück bis in das Jahr 1100. 1402 wurde das dortige Kollegiatstift an den Kartäuserorden übergeben, die ersten Kartäusermönche stammten aus Christgarten bei Nördlingen.
Nach der Übernahme durch die Kartäuser entstand ein Großteil des heute noch erhaltenen baulichen Bestands des Klosters. Bis 1516 stieg die Kartause Buxheim zum führenden und größten Kloster des Ordens im gesamten deutschsprachigen Raum auf.

1548 wurde sie auf dem Reichstag in Augsburg zur Reichskartause erhoben – ein rechtlicher Status, den keine weitere Kartause in ganz Deutschland erreichen konnte. Bis zur Säkularisation 1803 blieb sie die einzige Reichskartause im gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Als sich die Kartause im Besitz der Grafen Waldbott-Bassenheim befand
Zwischen 1810 und 1926 befand sich die Kartause im Besitz der Grafen Waldbott-Bassenheim. Die Grafen von Waldbott-Bassenheim verkauften ab den 1880er-Jahren aus finanziellen Nöten den gesamten Besitz des ehemaligen Klosters. 1916 veräußerten sie Teile des Klosterkomplexes an den bayerischen Staat, bevor sie 1926 die verbliebenen Gebäude an die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos verkauften.
Wie geht es in Zukunft mit der Kartause Buxheim weiter?
1975 wurde in einigen der ehemaligen Mönchszellen das erste und bis dato einzige Deutsche Kartausenmuseum durch den Heimatdienst Buxheim eingerichtet, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Verein war bis Ende 2024 Träger des Museums. Seit 2025 übernimmt die Gemeinde Buxheim. Der Landkreis Unterallgäu und der Bezirk Schwaben beteiligen sich an den Betriebskosten.
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