Auch seine Möglichkeiten seien begrenzt, räumt Scheck in süffisant-selbstironischer Manier ein. So ist ihm auch bewusst, dass sein mit dem Buch „Schecks Kanon“ umgesetztes Vorhaben, „Die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur“ aus geschätzt 3500 Jahren schreibender Menschheit zu destillieren, einen gewissen Größenwahn nahelegt. „Aber“, schickt Scheck in der Memminger Stadtbibliothek augenzwinkernd hinterher, „Größenwahn kann ja mitunter auch ganz lustig sein“. So ist es in der Tat: Es macht Spaß, wie Scheck bei der von Buchhändler Peter Javurek veranstalteten Lesung so genüsslich wie geschliffen über Literatur philosophiert, aus einem scheinbar unendlichen Wissensschatz über deren Charakter- und Querköpfe Zitate und Anekdoten pflückt und sich selbst auf die Schippe nimmt.
Memmingen