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Das Landestheater Schwaben macht das Schwäbische Freilichtmuseum Illerbeuren zur Open-Air-Bühne.

Landestheater spielt im Freilichtmuseum

Die Zwölf Bauernartikel als Erlebnis-Parcours

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    Vor der historischen Kulisse des Freilichtmuseums Illerbeuren setzte das Landestheater Schwaben die Forderungen der Zwölf Artikel von 1525 eindrucksvoll in Szene.
    Vor der historischen Kulisse des Freilichtmuseums Illerbeuren setzte das Landestheater Schwaben die Forderungen der Zwölf Artikel von 1525 eindrucksvoll in Szene. Foto: Fritz Pavlon

    Ein theatral-museales Erlebnis wurde dieses Wochenende den großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren geboten. Das Landestheater Schwaben aus Memmingen und das Freilichtmuseum präsentierten am Samstag und Sonntag ihr gemeinsames Projekt zum Thema „500 Jahre Freiheitsrechte“.

    Eine Forderung der Bauernartikel war die freie Gerichtsbarkeit (im Bild Joscha Schönhaus als Richter).
    Eine Forderung der Bauernartikel war die freie Gerichtsbarkeit (im Bild Joscha Schönhaus als Richter). Foto: Fritz Pavlon

    Mit Hingabe und Leidenschaft

    Vor der historischen Kulisse des Freilichtmuseums waren in Anlehnung an die 12 Bauernartikel zwölf Stationen aufgebaut, an denen die Gäste szenisch, interaktiv, visuell oder akustisch hautnah die Bedeutung der historischen Bauernartikel nacherleben konnten. Da die einzelnen Stationen inhaltlich nicht aufeinander aufgebaut waren, konnte man diese in beliebiger Reihenfolge durchlaufen. Jede Station bot ein ausgeklügeltes Konzept zur Veranschaulichung der Bauernartikel. Das Ensemble agierte überall mit Hingabe und Leidenschaft, unterstützt von Kolleginnen und Kollegen aus den nicht-künstlerischen Abteilungen des Landestheaters.

    Harald Schröpfer und Gabriele Fischer (von rechts) setzten das Thema gerechte Pacht in Szene.
    Harald Schröpfer und Gabriele Fischer (von rechts) setzten das Thema gerechte Pacht in Szene. Foto: Fritz Pavlon

    Am Ende gibt es ein Überraschungsgeschenk

    Die Stationen umfassten die Themen „freie Wahl des Pfarrers, Besoldung des Pfarrers, Leibeigenschaft, Willkür bei der Fronarbeit, Abschaffung der Erbschaftssteuer, Jagdprivileg und Holzwirtschaft für alle, gerechte Fronarbeit, gerechte Pacht, gerechte Gerichtsbarkeit oder freies Gemeindeland für alle“. Bei einigen mussten die Besucher eine kleine Prüfung für einen Eintrag in der Stempelkarte ablegen, die sie an der Kasse erhalten hatten. Für die gefüllte Stempelkarte wartete am Ende als Belohnung ein kleines Überraschungsgeschenk.

    Vom Erlös der schweren Arbeit nahm sich vor 500 Jahren jeder Pfarrer, was ihm zustand (im Bild von rechts Sophie Froidevoux und Tim Woody).
    Vom Erlös der schweren Arbeit nahm sich vor 500 Jahren jeder Pfarrer, was ihm zustand (im Bild von rechts Sophie Froidevoux und Tim Woody). Foto: Fritz Pavlon

    Alles Flehen und Wehklagen bringt nichts

    Fast eine professionelle Theatervorstellung waren die Szenen bei der Station 11, wo es um die Erbschaftssteuer ging. Alles Flehen auf Knien half der Bäuerin (dargestellt durch Julia Schmalbrock) nichts, Freiherr von der Tann (Michael Maroditski) nahm kalten Herzens ihr sämtliches Vermögen an sich. Ungerührt zog er mit dem Hab und Gut der Frau davon. Auch das Wehklagen der Leibeigenen konnte ihn nicht umstimmen.

    Wer die Besucher kulinarisch versorgte

    Die vorbildlich organisierte Veranstaltung wurde kulinarisch vom Heimatdienst Illertal und der „Biberacher Denede“ betreut. Am Ende der Veranstaltung bedankten sich Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber, Intendantin Sarah Kohrs, Landrat Alex Eder und Museumsleiterin Katharina Wischer bei den Organisatoren und Mitwirkenden und betonten die Wichtigkeit von Freiheit und Demokratie, die auch der erbitterte Kampf der damaligen Bauern zum Ziel hatte.

    Die LTS-Theaterband trat vor der Torfwirtschaft auf.
    Die LTS-Theaterband trat vor der Torfwirtschaft auf. Foto: Fritz Pavlon

    Sie sorgten für den harmonischen Ausklang

    Für einen eindrucksvollen und harmonischen Ausklang sorgte die exzellente Band des Landestheaters, deren Musik die Anwesenden noch lange vom Gehen abhielt.

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