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Das Schwäbische Freilichtmuseum Illerbeuren ist um ein altes Feuerwehrhaus reicher.

Das Schwäbische Freilichtmuseum wächst

Warum ein historisches Feuerwehrhaus ein „Symbol für Gemeinschaft und Tradition“ ist

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    Im Rahmen des „Illerbeurer Herbstes“ wurde nach der Versetzung des 75 Jahre alten Feuerwehrhauses ins Gelände des Freilichtmuseums Illerbeuren das Richtfest gefeiert.
    Im Rahmen des „Illerbeurer Herbstes“ wurde nach der Versetzung des 75 Jahre alten Feuerwehrhauses ins Gelände des Freilichtmuseums Illerbeuren das Richtfest gefeiert. Foto: Franz Kustermann

    Das 75 Jahre alte Feuerwehrhaus von Illerbeuren wurde am 11. Juli von seinem angestammten Platz neben der Grundschule ins Freilichtmuseum versetzt: Direkt neben der wiedereröffneten Sölde Siegertshofen, die am „Funkensonntag“ im März 2020 abgebrannt war, hat der reine Holzbau in der Baugruppe Mittelschwaben nun seine neue Heimat gefunden. Nachdem jetzt auch der Schlauchturm restauriert und mit neuem Dach ausgestattet ist, wurde jetzt Richtfest im Rahmen des „Illerbeurer Herbst“ gefeiert, zu dem rund 7000 Besucher kamen (wir berichteten).

    So wird das alte Feuerwehrhaus künftig genutzt

    Das Feuerwehrhaus wird vom Museum künftig als „Infrastruktur-Gebäude“ für Wasser und Strom in dem Bereich genutzt. Die Umsetzung des Holzgebäudes war, wie es die Ehrengäste formulierten, eine unbürokratische Gemeinschaftsleistung von Museum, Gemeinde, Heimatdienst Illertal und vielen Ehrenamtlichen, sodass die Kosten – wie es Museumsleiterin Katharina Wischer formulierte - „überschaubar“ blieben. Der stellvertretende Bezirkstagspräsident Alfons Weber sieht in dem alten Feuerwehrhaus eine Bereicherung des Museums, weil es eine Lücke in der Baugruppe der Infrastruktur im Bereich Mittelschwaben schließt. Landrat Alex Eder erinnerte an die landesweite Gründung der Feuerwehren vor 150 Jahren, auch wenn sich die Bedürfnisse der Wehren heute grundlegend geändert hätten.

    Mahnmal für allgegenwärtige Brandgefahr

    „Ohne so viele Helfer wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen“, betonte Bürgermeisterin Heike Klinkhammer. Die in der Sölde Siegertshofen stehen gelassene „Brandwand“ sei „ein Mahnmal, was Feuer anrichten kann“. Dieses über 300 Jahre alte Gebäude aus der Staudenregion bei Augsburg beherbergt nun eine neue Dauerausstellung, die im Besonderen das Leben der früheren Bewohnerfamilie Rößle in den Fokus rückt. Das Team des Schwäbischen Freilichtmuseums hat auch das Thema der damals allgegenwärtigen Brandgefahr in die Ausstellung aufgenommen. So legt etwa eine handbetriebene Feuerspritze Zeugnis darüber ab, wieviel Mühe es gekostet haben mag, ein einmal entfachtes Feuer um 1870 zu löschen. 

    Was ein Gemeinderat bei der Versetzung des Gebäudes geleistet hat

    Die Umsetzung des Illerbeurer Feuerwehrhauses ins Museumsgelände erfolgte hauptsächlich in ehrenamtlicher Regie: Gemeinderat Walter Greif etwa habe seinen Auflieger ehrenamtlich zur Verfügung gestellt und das Haus persönlich auf spektakuläre Weise in Millimeterarbeit zum neuen Standort gefahren. Laut der HdL-Vorsitzenden Simone Zehnpfennig-Wörle sind die Feuerwehren auch zur Absicherung der Großveranstaltungen fürs Gemeinwohl unverzichtbar. Museumsleiterin Katharina Wischer versprach, dass das Feuerwehrhaus ein „Zentrum für Gastlichkeit bei Veranstaltungen“ wird.

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