So schnell kann’s gehen: Am vorangegangenen Wochenende hatten die Indians noch die Maximalausbeute von sechs Punkten eingefahren. Nun waren es null. Der 4:7-Niederlage in Peiting ließ der ECDC Memmingen eine 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Deggendorfer SC folgen. In der Tabelle der Eishockey-Oberliga Süd sind die Indians trotzdem noch Vierter.
Die beiden Partien am Wochenende verliefen wie gespiegelt: In Peiting lagen die Indians bereits 0:2 zurück und verwandelten diesen Rückstand in eine zwischenzeitliche 3:2-Führung. Gegen Deggendorf hingegen gingen die Indians mit 2:0 in Führung – die nun wiederum der Gegner in ein 3:2 umwandelte. In Peiting war das verschlafene letzte Drittel, das 1:4 endete, dafür verantwortlich, dass die Memminger verloren. Gegen Deggendorf legten die Indians in den letzten 20 Minuten dagegen einen wahren Sturmlauf auf das Eis – und zogen trotzdem erneut den Kürzeren. ECDC-Trainer Daniel Huhn drückte es bei der Pressekonferenz nach dem Spiel noch relativ sanft aus, als er sagte: „Wir konnten in den letzten 20 Minuten unsere Powerplays nicht nutzen.“ Tatsache war, dass in den letzten Minuten sogar eine doppelte Überzahl nicht zum Ausgleichstreffer für die Gastgeber führte.
Goalie Pielmeier lässt Scheiben nur nach vorne abprallen
Huhn begründete das unter anderem damit, „dass Pielmeier gehext hat“. Das stimmt. Man muss allerdings ergänzen, dass der Gäste-Goalie in den ersten beiden Durchgängen mehrere scharfe Indians-Schüsse einfach nach vorne abprallen ließ und dadurch den Memmingern Möglichkeiten zum Rebound auf dem Silbertablett servierte. Doch es war jeweils niemand zur Stelle, der per Nachschuss hätte einlochen können.
Dazu kam: In allen drei Spielabschnitten zeigten die Indians ungewohnte Ungenauigkeiten im Passspiel. Außerdem bekamen sie des Öfteren gegen die forecheckenden Gäste die Scheibe entweder erst gar nicht aus der eigenen Zone oder schlampten im Aufbauspiel. Trainer Huhn wollte das nach der Heimniederlage nicht schönreden und sprach von „individuellen Fehlern“ und streckenweise mangelnder Konzentration.
Das führte er wiederum darauf zurück, dass derzeit eine Reihe wichtiger Spieler ausfalle. „Linus (Offensivverteidiger Svedlund, Anm. d. Red.) beispielsweise ist wahnsinnig wichtig für unser Kreativspiel nach vorne“, erklärte Huhn. Er hoffe daher, dass der Schwede sobald wie möglich wieder mitmischen könne. Das gelte auch für Lubor Pokovic und Valentin Busch.
Deggendorfs Trainer Ehrenberger: „Es war sehr viel Arbeit nötig“
Dass die Memminger Indians trotz alledem insgesamt ein sehr starkes Spiel gezeigt hatten, bestätigte Jiri Ehrenberger, der Coach der ebenfalls stark dezimierten Deggendorfer: „Es war sehr viel Arbeit und Aufwand nötig, um hier heute drei Punkte mitzunehmen.“ Damit meinte er gewiss die Anfangsphase, als die furios startenden Hausherren bereits nach vier Minuten 2:0 führten. Damit meinte er aber gewiss auch die Schlussphase, als es nur noch ein Spiel auf ein Tor war – und zwar auf das der Deggendorfer.
ECDC-Trainer Huhn ist nach dem Spiel sehr enttäuscht
Quasi mit der Schlusssirene wären die Indians um ein Haar noch mit dem Ausgleich belohnt worden. Doch „Hexer Pielmeier“ hatte ’was dagegen.
Und so war Memmingens Trainer nach diesem aufregenden Spiel zwar sehr enttäuscht. Er kündigte aber auch an: „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Mit uns wird in den kommenden Wochen zu rechnen sein.“ Das trifft sich gut, denn bereits am Sonntag, 17. Dezember, kommt der Deggendorfer SC erneut an den Hühnerberg.
Das Spiel des ECDC gegen Deggendorf in der Zusammenfassung
- Ergebnis: ECDC Memmingen – Deggendorfer SC (2:2; 0:1; 0:0).
- Der Kader des ECDC Memmingen: Tor: Meder (60:00), Eisenhut – Verteidigung: Peleikis, Mastic; Kasten, Menner; Bender, Häring – Angriff: Fominych, Homjakovs, Pekr; Meier, Meisinger, Pfalzer; Marsall, Bräuner, Sarto; Ott.
- So geht’s weiter: Weiter geht’s für die Indians am Freitag ab 19.30 Uhr mit dem Spiel beim Tabellenelften Bad Tölz und am Sonntag ab 18 Uhr mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht Stuttgart.
- Zuschauer: 1535.
- Strafminuten: Memmingen vier, Deggendorf zwölf.
- Referees: Schiedsrichter: Dominic Erdle und Artur Votler; Linienrichter: Sören Kriebel und Roman Jung.
- Spieler des Abends: Timo Pielmeier (Deggendorf) und Dominik Meisinger (Memmingen).