Die Ursache für die Explosion eines Wohnhauses in Memmingen im Juli 2024, bei der ein 17-Jähriger getötet wurde, steht fest: Dies hat das Kemptener Polizeipräsidium am Freitagabend bekannt gegeben. Schuld war ein Leck an der Heizungsanlage des Hauses, die mit Gas betrieben wurde. Das habe ein Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes nun bestätigt.
Leck an Heizung: Explosives Gas-Luft-Gemisch im Keller
Das Leck an einem Rohr der Gasheizung soll demnach zu einem explosiven Gas-Luft-Gemisch im Kellergeschoss geführt haben. Dass jemand die Explosion vorsätzlich ausgelöst hat, dafür liegen der Kriminalpolizei nach eigenen Angaben keine Anhaltspunkte vor. Allerdings sei die Heizungsanlage in den vergangenen Jahren nicht gewartet worden. „Zudem fand seit mehreren Jahren keine Feuerstättenschau durch den Kaminkehrer statt.“
Da das Leck durch eine regelmäßige Überprüfung und Wartung der Heizungsanlage „möglicherweise frühzeitig hätte erkannt werden können“, leitete die Kriminalpolizei unter Leitung der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen gegen den Hauseigentümer ein. Derzeit gelte aber die Unschuldsvermutung.
Ein Toter, sieben Verletzte, fünf Millionen Euro Schaden
Am 26. Juli war im Quartier Kalkerfeld im Osten Memmingens das Reiheneckhaus explodiert. Ein 17-Jähriger, der sich im direkt angrenzenden Reihenhaus befand, kam ums Leben. Vier Anwohner wurden verletzt. Ebenso drei Feuerwehrleute, die anschließend am Einsatz beteiligt waren. Den Schaden beziffert die Polizei auf insgesamt etwa fünf Millionen Euro. Trümmer waren einige 100 Meter weit geflogen, schlugen in anderen Häusern ein und zerstörten Autos.

Ermittler hatten in den Trümmern etliche Schusswaffen und Munition gefunden. Für Teile davon hatte der Hauseigentümer laut Polizei keine Erlaubnis. Die Beamten ermitteln nun gegen ihn wegen Verstößen gegen das Waffengesetz. Mit der Explosion oder deren Ausmaßen soll die Munition nichts zu gehabt haben.

Das Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes bestätigt demnach den bisherigen Verdacht der Ermittler, dass eine Gasleckage an der Heizungsanlage ursächlich für die Explosion war.


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