Elf Tage nach der Sicherheitslandung einer Ryanair-Maschine mit acht Verletzten nach einem Gewitter hat am Flughafen Memmingen erneut ein Unwetter für Unregelmäßigkeiten im Flugplan gesorgt.
Gestern am frühen Sonntagabend musste der Ryanair-Flug FR2412 aus Dublin nach Köln umgeleitet werden. Eine Landung am Flughafen Memmingen war wegen eines schweren Gewitters über der Region offensichtlich nicht möglich.
Daten auf der Flugverkehrs-Plattform flightradar24 zeigen, wie die Boeing 737 von Ryanair gegen 18.45 Uhr am Sonntagabend zwei Schleifen über Memmingen und dem Unterallgäu drehte.

Kurz vor 19 Uhr entschieden die Fluglosten und Piloten offenbar, eine Landung am Memminger Flughafen nicht zu versuchen. Zu der Zeit war ein schweres Unwetter mit Platzregen und Wind über der Region niedergegangen. Ryanair-Flug FR2412 nahm in der Folge über Mindelheim Kurs in Richtung Nordwesten und landete später am Flughafen Köln-Bonn.
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Flughafen Memmingen: Ankunft wegen Gewitters für Ryanair-Flug FR2412 nicht möglich
Nach Informationen unserer Redaktion sollte die Maschine am Flughafen im Rheinland nur aufgetankt werden und dann wieder Kurs auf Memmingen nehmen. Zwischenzeitlich waren die Gewitter in der Region abgezogen.
Auf der Webseite des Memminger Aiports wurde die Ankunft zunächst für 21.20 Uhr erwartet - später wurde die Zeit mit 22.10 Uhr angegeben. Anschließend sollte der Flieger als Ryanair-Flug FR2413 verspätet noch am Abend nach Dublin zurückfliegen.
Flightradar24 zeigt, dass der Flug tatsächlich um 23.17 Uhr von Memmingen nach Dublin startete. Planmäßiger Start wäre um 18.30 Uhr gewesen.
In der irischen Hauptstadt war die Maschine am Sonntagnachmittag bereits mit 75 Minuten Verspätung in Richtung Memmingen abgehoben. Bei pünktlichem Abflug wäre eine planmäßige Ankunft vor dem Gewitter in Memmingen unter Umständen noch möglich gewesen.
Gewitter sorgt für Sicherheitslandung am Memminger Airport mit Verletzten
Erst vor elf Tagen musste eine Ryanair-Maschine nach heftigen Unwetter-Turbulenzen außerplanmäßig am Allgäu Airport landen. Am 4. Juni war der Flug FR8 von Berlin nach Mailand-Malpensa über Süddeutschland in eine Gewitterzelle geraten.
Der Flieger muss so stark durchgeschüttelt worden sein, dass sieben Passagiere und ein Crewmitglied verletzt wurden, wie die Polizei später mitteilte. Ein zwei Jahre altes Kind erlitt Prellungen, die Mutter zog sich eine Kopfplatzwunde zu und eine 59-jährige Frau klagte über Rückenschmerzen. Der Pilot entschied sich deshalb, um 20.44 Uhr ungeplant auf dem Flughafen Memmingen landen. Die Maschine durfte nach der Sicherheitslandung am Abend nicht mehr weiterfliegen.

Gewitter zu durchfliegen, sei gefährlich, teilte das Luftfahrtbundesamt (LBA) in Braunschweig unserer Redaktion nach dem Vorfall auf Anfrage mit. Die Hauptgefahr ginge von starken Turbulenzen innerhalb einer Wolke und von Blitzen aus. Deshalb sollten Piloten - wenn möglich - Gewitterwolken in großem Abstand umfliegen, so das LBA vor wenigen Tagen.
Zahlen, Daten und Infos: Das ist der Flughafen Memmingen
- Abkürzung: FMM
- Betreiber: Flughafen Memmingen GmbH
- Terminals: 1
- Airlines: Ryanair, Wizz Air, Eurowings, Aegean Airlines, Freebird, Avanti Air, GP Aviation
- Passagiere pro Jahr: 2.824.711 (2023)
- Eröffnung: 2004
- Mitarbeiter: 105 (Stand: 2021)
- Fläche: 207 Hektar
- Lage: Rund vier Kilometer östlich vom Stadtzentrum Memmingen
- Besonderheiten: Höchstgelegener Verkehrsflughafen Deutschlands (633 Meter ü. N.N.)
- Homepage: www.memmingen-airport.de
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