Nicht nur kalendarisch, auch wettermäßig ist es Herbst geworden: Zeit für den zweiten „Illerbeurer Herbst“. Unter diesem Motto ließ das Schwäbische Freilichtmuseum die beiden beliebten Veranstaltungen „Handwerkertage“ und „Obsttag“ zu einem großen Handwerker- und Genussmarkt für die ganze Familie verschmelzen. Zwei Tage lange war das gesamte Illerbeurer Museumsgelände mit quirligem Leben erfüllt. Während in den historischen Stuben des alten Museumsdorfes traditionelle Handwerker ihr Können präsentierten, drehte sich in der Baugruppe Mittelschwaben alles um den Herbst und die Ernte sowie Schlemmen und Genießen.

Ein Biersommelier lädt zum Probieren ein
Auf der Marktwiese etwa boten regionale Händler ihre Produkte an, und bei der Torfwirtschaft war die hohe Kunst der Holzverarbeitung zu bestaunen. An der Säge Hettisried gab es einen zünftigen Zimmermannsklatsch. Biersommelier Simon Fehr lud in der Torfwirtschaft zum Biertasting ein. Jeweils zur vollen Stunde stellte Sabine Richter nach alter Väter Sitte mit Öl und Natriumhydroxid Kaffeeseifen her. Das alte Museumsdorf wurde von den Musikkapellen Illerbeuren und Lautrach mit wohlklingender Musik erfüllt, während sich viele traditionelle Handwerker bei ihrer Arbeit gerne über die Schulter schauen ließen.

In Mittelschwaben drehte sich alles um den Herbst und die Ernte. Dicht umlagert waren die zahlreichen Mitmachstationen, die auf dem gesamten Museumsgelände besonders die Kinder anlockten. Da konnte man etwa Namenskarten drucken bei Rainer Stec von der Memminger Druckwerkstatt. Duftende Bienenwachskerzen drehen ermöglichte Renate Nenning aus Wolfertschwenden. Am Lagerfeuer durften die Besucher und Besucherinnen Stockbrot backen und anschließend genießen. Es gab frisch gepressten Apfelsaft aus der historischen Handpresse von Alois Grueber aus Markt Rettenbach. Zum Austoben konnten die Wagemutigen ins herrlich duftende Heu hüpfen.

Es gibt Kesselfleisch – aber nicht für alle
Bewegung macht hungrig: Der Heimatdienst Illertal bot frisches Kesselfleisch zum Verzehren an, das allerdings zu früh ausverkauft war. Die Freiwillige Feuerwehr versorgte die Gäste mit Getränken und herzhaftem Essen. Die Unterallgäuer Landfrauen kredenzten duftenden Bohnenkaffee und frisch gebackene Apfelküchle. Hans-Jürgen Heim zog aus dem Holzbackofen knuspriges Brot, Waien und Seelen. Beatrice Natterer zeigte, wie man Wolle mit der Handspindel spinnt.

Die Schmiede Galtes und Sebastian Linek formten mit dem Vorschlaghammer auf dem Amboss rot-glühendes Eisen zu stabilen Kunstwerken. Emsige Landwirte trennten mit dem alten Breitdrescher Stroh und Korn.
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