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Open Air: Landestheater Schwaben spielt Szenen zu den Bauernartikeln im Freilichtmuseum Illerbeuren.

Landestheater im Freilichtmuseum

So werden die Zwölf Bauernartikel von 1525 vor historischer Kulisse lebendig

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    Das Illerbeurer Museumsdorf bildet die historische Kulisse für Spielszenen des Landestheaters Schwaben zu den Bauernartikeln.
    Das Illerbeurer Museumsdorf bildet die historische Kulisse für Spielszenen des Landestheaters Schwaben zu den Bauernartikeln. Foto: Tanja Kutter/Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren

    Open-Air-Produktionen hat es vom Landestheater Schwaben (LTS) immer wieder einmal gegeben. Erstmals steht nun aber ein großes Gemeinschaftsprojekt mit einer Kultureinrichtung im Landkreis auf dem Spielplan: Unter dem Titel „Freiheit im (Frei)Licht“ plant das LTS zusammen mit dem Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren ein Erlebniswochenende zum Event- und Gedenkjahr „500 Jahre – Zwölf Artikel“. Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Juni, sollen die Forderungen der Bauern von 1525 in der historischen Kulisse des Freilichtmuseums für die ganze Familie lebendig werden.

    Bisher gab es nur alle 25 Jahre Theater im Freilichtmuseum

    Für das Freilichtmuseum, das heuer seinen 70. Geburtstag feiert, ist die Zusammenarbeit ein Perspektivwechsel. Theater gab es dort bisher nur im Rahmen des Illerbeurer Festspiels, das allerdings nur alle 25 Jahre stattfindet – zuletzt 2023. Da hatten Laienspieler den Zuschauern vor Augen geführt, wie hier die Bevölkerung während des Dreißigjährigen Krieges gelitten hat. Nun treten die Profis vom LTS auf und gehen noch ein Jahrhundert weiter zurück.

    Mal nicht auf der Bühne, sondern im Freien spielt das Ensemble des Landestheaters unter dem Titel „Freiheit im (Frei)Licht“. Im Bild eine Szene aus dem Stück „39 Stufen“:
    Mal nicht auf der Bühne, sondern im Freien spielt das Ensemble des Landestheaters unter dem Titel „Freiheit im (Frei)Licht“. Im Bild eine Szene aus dem Stück „39 Stufen“: Foto: Jürgen Bartenschlager, Landestheater Schwaben

    Es geht um Arbeit, Armut, Willkür und Freiheit

    Arbeit, Armut, hoheitliche Willkür und Freiheit sind die Themen, mit denen sich die „Zwölf Artikel“ anno 1525 befasst haben – und die uns auch heute noch bewegen. Zum 500. Geburtstag der Niederschrift dieser frühen europäischen Menschen- und Freiheitsrechte sollen sie bei „Freiheit im (Frei)Licht“ mal szenisch, mal interaktiv, mal ästhetisch oder akustisch für Groß und Klein erfahrbar gemacht werden. „Freiheit, die ich meine“ ist das aktuelle Spielzeitmotto des Landestheaters, das sich bereits mit Stoffen wie „Die 39 Stufen“ oder „Unterwerfung“ dem Memminger Gedenkjahr gewidmet hat.

    Intendantin Sarah Kohrs und Monika Gora haben den Rundgang entwickelt

    Zum krönenden Abschluss der Spielzeit tritt das Ensemble, das die Zuschauer unter anderem als Don Karlos, Marlene Dietrich oder als die Schweine Schneeball und Napoleon kennengelernt hat, nun abseits der Theaterbühne auf – mit Unterstützung des künstlerischen und technischen Theaterpersonals. Entwickelt haben den szenischen Rundgang über das Museumsgelände Intendantin Sarah Kohrs und Ausstattungsleiterin Monika Gora.

    Gibt es im Museum ein Haus aus der Zeit der Bauernkriege?

    Für das Museum, das ein Haus aus der Zeit der Bauernkriege eingelagert, aber noch nicht aufgebaut hat, ist die Kooperation eine von mehreren Partnerschaften, mit denen im Jubiläumsjahr die Themen Bauernartikel, Freiheitsrechte und Demokratie aufgegriffen werden. Das Projekt wird finanziert von „Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ und der Europäischen Union.

    „Die Bauernartikel haben Geschichte gemacht“

    „Die Zwölf Artikel sind nicht bloß Geschichte, sie haben Geschichte gemacht,“ sind sich Intendantin Sarah Kohrs und Julia Hager vom Freilichtmuseum einig. „Sie hören nicht auf, auch heute Geschichte zu machen, das heißt, uns zu bewegen und zu verändern.“ Anlässlich des Jubiläumsjahres verorte die Verbindung der beiden Kulturinstitutionen die Historie und das so flüchtige Thema greifbar in der Region – und damit stellvertretend für das gesamteuropäische „Projekt Freiheit. Freiheit braucht Courage“.

    Wo gibt es Karten und was kosten sie?

    Der Vorverkauf für „Freiheit im (Frei)Licht“ hat bereits begonnen, Karten gibt es sowohl an der Museums- als auch an der Theaterkasse. Beginn der Veranstaltung ist am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Juni, jeweils um 15 Uhr. Es gibt außerdem Karten für einen späteren Beginn auf einer eigenen Route um 16 Uhr. Das Programm endet um 19 Uhr. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang des Freilichtmuseums und den Eingang Galgenberg. Unabhängig vom Startpunkt lassen sich immer alle Stationen erreichen. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 11 Euro (ermäßigt 9 Euro), für Kinder 4,50 Euro, bis zum Alter von sechs Jahren ist der Eintritt frei.

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