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Priesterweihe: Peter Schneider aus Ottobeuren

„Das hat mir die Augen geöffnet“

Dieser Ottobeurer wird zum Priester geweiht

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    Peter Schneider aus Ottobeuren ist Kandidat für die Priesterweihe, die für den 29. Juni im Hohen Dom zu Augsburg geplant ist.
    Peter Schneider aus Ottobeuren ist Kandidat für die Priesterweihe, die für den 29. Juni im Hohen Dom zu Augsburg geplant ist. Foto: Nicolas Schnall

    Bischof Dr. Bertram Meier wird am Hochfest St. Peter und Paul (29. Juni) zwei Diakone zu Priestern weihen. In einem feierlichen Pontifikal-Gottesdienst um 14.30 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg werden Peter Schneider aus Ottobeuren und Josef Wagner aus Kühbach das Sakrament der Priesterweihe empfangen.

    Sein bisheriges Berufsleben: Wer ist Peter Schneider aus Ottobeuren?

    Peter Schneider (44) ist in der Pfarrei St. Alexander und Theodor in Ottobeuren beheimatet. Er besuchte das Rupert-Ness-Gymnasium (Ottobeuren) sowie das Vöhlin-Gymnasium (Memmingen). Von 2011 bis 2017 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München tätig.

    Schneider studierte katholische Theologie in Augsburg und München, absolvierte sein pastorales Praktikum in der Pfarreiengemeinschaft St. Ulrich und Afra/St. Anton in Augsburg. Die Primiz ist für Sonntag, 6. Juli, um 10.30 Uhr in der Basilika Ottobeuren geplant.

    Sein Primizspruch: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“

    Über seine Sicht auf die Zukunft der Kirche, seinen Fokus in der Seelsorge und über seinen bisherigen Berufungsweg spricht Peter Schneider im Interview:

    Sie haben zunächst eine wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen. Wie kam es dann dazu, dass Sie sich doch dafür entschieden haben, Priester zu werden?
    Die wissenschaftliche Tätigkeit hat mir große Freude bereitet und mir die Möglichkeit geschenkt, die „Schatzkiste“ der Theologie tiefer zu entdecken. Dafür bin ich dankbar. Gleichzeitig wurde mir dabei zunehmend klar, dass die akademische Laufbahn persönliche Seiten an mir unerfüllt lässt, die mir sehr wichtig sind – das pastorale Dasein für andere und mit anderen sowie ein intensives geistliches Leben. Meine Beschäftigung mit den Kirchenvätern, allen voran mit Augustinus, hat mir die Bedeutung einer lebendigen Verbindung von Theologie und Seelsorge, von Geist und Herz nahegebracht. All das hat mir die Augen geöffnet für die Kraft, Schönheit und Lebendigkeit des kirchlichen Lebens; all das hat mir mein Herz und meinen Geist geöffnet für Christi Ruf, ihm nachzufolgen und ihm und den Menschen in seiner Kirche zu dienen – ganz konkret als Priester.

    Im Pastoralpraktikum haben Sie Ihre ersten Gehversuche in der Pfarrei gemacht. Worauf möchten Sie in der Seelsorge künftig besonderen Wert legen?
    Ich habe in den Pfarreien ein großartiges ehrenamtliches Engagement kennengelernt und bin dort einem lebendigen Glauben in ganz verschiedenen Formen, einem spirituellen „Hunger“ und neuen Glaubensaufbrüchen quer durch alle Generationen begegnet. Entsprechend möchte ich in besonderer Weise Menschen auf ihrem Glaubensweg begleiten und sie in ihrem Glauben und Engagement fördern. Ich möchte auf das schöpferische Wirken des Heiligen Geistes in seiner Kirche achten und mit den Hauptamtlichen und den Glaubenden gemeinsam mitwirken an der Gestaltung eines lebendigen Kirche-Seins im Heute. Das bedeutet für mich zentral, Menschen ganz konkret in Kontakt mit Jesus Christus zu bringen. Und das heißt für mich auch, mit ihnen zusammen das Leben aus der österlichen Freude des Glaubens heraus zu entdecken und zu leben.

    Ihr Primizspruch aus dem Johannesevangelium lautet: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16) Was verbinden Sie mit dieser Textstelle?
    Dieser Bibelvers ist für mich so etwas wie eine Art Kurzform dessen, was den Kern des christlichen Glaubens ausmacht. Es geht ganz zentral um die unfassbar große Liebe Gottes zu uns. Und diese Liebe begegnet uns ganz konkret in Jesus Christus. In ihm geht Gott für uns „all-in“. Von der Menschwerdung bis hin zu seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung macht uns Gott in Christus ein einziges großes Liebesangebot, das völlig neue Maßstäbe in dieser Welt setzt. Es geht um eine Liebe, die sich für uns gänzlich hingibt, weil sie uns ganz bejahen und ganz annehmen, und die uns nichts weniger als das Leben in seiner Fülle schenken möchte. Das ist die göttliche Liebesanfrage an uns – die größte und schönste aller Zeiten. Wir sind eingeladen, darauf im Glauben zu antworten. Darin kommt für mich die zentrale Kraftquelle und zugleich der Grundauftrag meines priesterlichen Dienstes in Kurzform zum Ausdruck.

    Worauf hoffen Sie, wenn Sie an die Kirche im Jahr 2030 denken?
    Ich hoffe auf eine mutige und beherzte Kirche, die in unserer Welt mit all ihrer Kraft und Kreativität für die großartige (Heils-) Geschichte Gottes mit uns Menschen einsteht. Ich hoffe auf eine Kirche, die ihre Sendung, „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ zu sein, mit Liebe und Glaubenskraft überzeugend verwirklicht und die so in dieser Welt eine wahrhaft menschliche Lebensweise kultiviert, die sich aus der lebendigen Beziehung zu Gott speist. Und ich vertraue darauf, dass wir uns wie der gute Hirte Jesus Christus und mit ihm mutig auf die Suche nach den Menschen in ihrem konkreten Lebensalltag begeben, um mit ihnen gemeinsam – im Horizont ihrer Fragen und Sehnsüchte – den Glauben in seinem Reichtum, seiner Schönheit und seiner Kraft (neu) zu entdecken und zu leben.

    So kann man die Weihe verfolgen

    Die Weihe-Liturgie wird von den Fernsehsendern augsburg.tv, allgäu.tv und K-TV übertragen sowie als Livestream auf der Bistumsseite (www.bistum-augsburg.de), bei Facebook (www.facebook.com/bistumaugsburg) und katholisch1.tv zu sehen sein.

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