Die Bruder Klaus-Friedenskrypta begleitet Reinald Scheule schon länger als deren Existenz. Im Höhepunkt des Kalten Krieges nämlich entstand der Zündfunke für diesen Zufluchtsort unter der Basilika Ottobeuren (Unterallgäu). Diesen Gebetsraum wählte Scheule auch als Dankesstätte zu seinem 95. Geburtstag. Den besonderen Dankgottesdienst gestalteten sein Sohn Diakon Rupert Scheule, Pater Winfried Schwab und Diakon Immanuel Lupardi von St. Ottilien.
Reinald Scheule und die Friedenskrypta unter der Basilika Ottobeuren
In jahrzehntelanger Arbeit entwickelte der Jubilar die Bruder-Klaus-Krypta mit, dankte ihm Hermann Neß. Es gab einen eigenen Krypta-Verein, der das 250.000 D-Mark Projekt allein aus Spenden finanzierte. Viele Ideen prallten damals aufeinander, erinnert sich der ehemalige Vorsitzende Scheule und man „ließ sich von der Hand des Heiligen leiten“. Am 500. Todestag des Landvolkpatrons und Schweizer Nationalheiligen, dem 21. März 1987, wurde mit Bischof Dr. Josef Stimpfle und dem damaligen Ottobeurer Abt Vitalis Altthaler die Krypta eingeweiht – als ein „Ort der Stille, des Gebets und der inneren Einkehr“.
Kaufmann, Amtsleiter und Chronist
Mit der kirchlichen Jugendbewegung kam Reinald Scheule in viele Vereine. Nach seiner Arbeit als Kaufmann wurde er Leiter des Ottobeurer Kur- und Kulturamtes und organisierte zahlreiche Großereignisse und Konzerte. Seit 26 Jahren führt Peter Kraus das Amt und ist vom „brillanten Geschichtsbewusstsein“ des Jubilars begeistert. Viele Ereignisse reiften durch Scheule, wie die Ottobeurer Konzerte. Jüngst wurde mit Scheule die Schrift „Ottobeuren im Jahre 1945“ aufgelegt. Darin spiegeln sich die Erinnerungen des Jungen und wie im April 1942 die Glocken der Basilika als „kriegswichtiges Rohmaterial abgeliefert“ wurden.
Reinald Scheule spielt seit 80 Jahren täglich Klavier
Reinald Scheules Leben war nicht selbstverständlich, erinnerte sein Sohn. Er verlor schon früh die beiden Geschwister. Seit mehr als 80 Jahren spielt er täglich am Klavier. Der Basilika-Chor kredenzte ihm einen Liederreigen für seine tatkräftige Unterstützung: Scheule saß gerne für die Sänger bei kirchlichen Anlässen an der Orgel. Jahrzehntelang trug Scheule in der Osternacht die Botschaft „vom Heiland im Sterben und Tod“ bis zur Auferstehung in der Basilika vor. Stets lebt Reinald Scheule „im Blick nach vorn, offen und voller Hoffnung“, sagte sein Sohn. Bewundernd sehe er zudem, wie der 95-Jährige regelmäßig neue spirituelle Literatur lese.
Sechs Kinder, 15 Enkel, ein Urenkel
Dankbar ist Reinald Scheule für sein Leben, seine Frau Eva-Maria und seine große Familie. Der Jubilar freut sich über seine sechs Kinder, 15 Enkel und einen Urenkel. Er erinnerte an seine Zeit als Vize-Landrat im damals jungen Landkreis Unterallgäu. Den musikalischen Rahmen für den Festtag setzte die Blasmusikgesellschaft Ottobeuren.
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