Ganz im Zeichen der Aktion „Vesperkirche“ stand die evangelische Christuskirche in Memmingen jüngst wieder. Unter dem Motto „Frei.Raum.Leben.“ wurde das Gotteshaus zwei Wochen lang beim gemeinsamen Essen und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen zu einem Ort des Miteinanders.
9000 Menschen nahmen an der Vesperkirche in Memmingen teil
Die Vesperkirche in Memmingen fand heuer zum sechsten Mal statt. Der Kirchenraum wurde zum großen Esszimmer umfunktioniert und mit Tischen und Stühlen ausgestattet. Zwei Wochen lang war jeder eingeladen, dort beim Frühstück oder Mittagessen mit anderen am Tisch zu sitzen und zu essen und zu trinken.
6703 Mahlzeiten wurden bei der Vesperkirche in Memmingen ausgegeben
Insgesamt wurden 6703 Mahlzeiten ausgegeben, die Andreas Held, Koch der Memminger Firma Rohde & Schwarz, und sein Küchenteam zubereitet hatten. Die Bezahlung erfolgte auf Spendenbasis. „Bei der Vesperkirche darf jeder geben, was er kann und möchte“, erklärt Manuela Walcher, die seitens der Diakonie Allgäu zum Leitungsteam der Veranstaltung gehörte.
Rückblick: Das war das Programm bei der Vesperkirche 2025 in Memmingen
Das Programm umfasste auch niedrigschwellige Seelsorge sowie kulturelle Angebote: Neben einem Kindertag lockten ein Poetry Slam beziehungsweise „Poverty-Slam“ zum Thema Armut, eine Lesung mit dem Autor Dominik Bloh und Konzerte mit den rock-poppigen „Wuidara Pistols“ oder der Gruppe „Woisch no“ zahlreiche Gäste in die Christuskirche. Daneben sind die geistlichen Impulse in den Gottesdiensten, Andachten und beim täglichen Mittagsimpuls ein wichtiger Baustein der Vesperkirche.
„Seniorinnen und Senioren, Familien mit kleinen Kindern, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die sozial schlechter gestellt sind und andere, die die Aktion großzügig finanziell unterstützten.“
Manuela Walcher über das breite Publikum , Diakonie Allgäu
Durch die zufälligen Tischgemeinschaften und beim friedvollen Miteinander würden Hemmschwellen, Vorurteile und Ängste abgebaut und Kontakte geknüpft, die sonst vielleicht nie zustande kommen würden.
So viele Ehrenamtliche waren bei der Vesperkirche in Memmingen dabei
Dafür, dass alles reibungslos lief, sorgten neben dem achtköpfigen hauptamtlichen Leitungsteam rund 300 Ehrenamtliche - darunter Gruppen von Blaulicht-, Jugend- und Hilfsorganisationen, die beim Auf- und Abbau kräftig anpackten, die Spülstraße zur Verfügung stellten oder für die Technik verantwortlich waren.
Schülerinnen der Fachpflegeschule für Hauswirtschaft und Erziehung reinigten täglich die Schürzen und Handtücher. Auszubildende und Mitarbeiter ortsansässiger Firmen waren im Rahmen von „Social Days“ vor Ort, hinzu kamen Schulklassen, Konfirmanden und zahlreiche weitere Engagierte. Sie alle halfen zum Beispiel bei der Essens- und Getränkeausgabe, beim Spülen, dem Begrüßungsdienst, beim Abräumen oder bei der Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.
Wie die Vesperkirche in Memmingen finanziell gestemmt werden kann
Finanziert wurde das gesamte Projekt aus Geld- und Sachspenden von Firmen, Institutionen und gesellschaftlichen Akteuren. „Alle Bäcker aus Memmingen waren wieder mit an Bord, eine Metzgerei steuerte Wurstwaren für die Brotzeiten bei und die Ehrenamtlichen brachten täglich gut 20 selbstgebackene Kuchen“, nennt Manuela Walcher nur einige Beispiele.
„Die Vesperkirche Memmingen ist in Stadt und Umland zu einer bekannten Aktion geworden. Dadurch wächst ein Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl.“
Christoph Schieder, Dekan
Durch das Engagement bei der Vesperkirche entstehe ein buntes Netzwerk, ergänzt Dekan Christoph Schieder: „Die Vesperkirche Memmingen ist in Stadt und Umland zu einer bekannten Aktion geworden, bei der sich immer mehr Firmen, Institutionen und gesellschaftliche Akteure beteiligen. Dadurch wächst ein Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das Grenzen und Gräben überwindet.“
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